Kaum Preisdruck in Japan. Liegt es am „Amazon-Effekt“?
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Japans Notenbank bekämpft mit ihrer extrem expansiven Geldpolitik seit April 2013 die Deflation, musste jedoch den Zeitpunkt für das Erreichen ihres Inflationsziels von zwei Prozent mehrmals verschieben. Vor Kurzem hat sie ganz darauf verzichtet, den Zeitpunkt weiter zu benennen. Offenbar ist die Bank of Japan nicht von dem Ende der Deflation überzeugt.
Im Mai legten die Verbraucherpreise in Japan um 0,7 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat zu, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Volkswirte hatten mit einer unveränderten Rate von 0,6 Prozent gerechnet. Die Kernrate ohne Preise für Nahrungsmittel stieg gleichfalls um 0,7 Prozent und verharrte damit auf dem Vormonatsniveau. Der Zielwert der japanischen Notenbank liegt bei zwei Prozent. Notenbankchef Haruhiko Kuroda hatte sich jüngst zuversichtlich gezeigt, dass es weiterhin eine Dynamik der Preise in Richtung dem Zwei-Prozent-Ziel geben solle.
Doch der sog. „Amazon-Effekt“, könnte dem entgegenstehen. Die wachsende Beliebtheit des Online-Handels sorgt unter Einzelhändlern zu einem Preisdruck, der sich negativ auf die Inflationsrate auswirkt. Laut einer neuen Schätzung der japanischen Notenbank schlägt sich der Effekt bereits in der Statistik nieder. Die Preisschlacht drücke die Kern-Inflationsrate (ohne frische Lebensmittel- und Energiepreise) um 0,1 bis 0,2 Punkte, heißt es bei der Bank of Japan. „Trotz des vergleichsweise geringen Marktanteils üben die beiden größten Online-Händler Amazon und Rakuten einen überraschend hohen Preisdruck auf die übrigen Marktteilnehmer aus“, beschreibt japanmarkt.de die Entwicklung. „Die Online-Riesen versuchen über den Preis attraktiv zu sein und unterbieten dafür die Offline-Konkurrenz teilweise deutlich. Der Anteil des Online-Handels in Japan ist von knapp sechs Prozent im Jahr 2014 auf voraussichtlich neun Prozent in diesem Jahr gestiegen.
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