Kapitalmärkte steuern auf Exzesse zu
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Berlin (BoerseGo.de) - Erstmals in seiner Geschichte ist der DAX über die Marke von 9.000 Punkten geklettert. Für den Höhenflug der deutschen aber auch der europäischen und der amerikanischen Börse gibt es nur einen Grund: den Notenbanken unter der Führung der US-Notenbank Fed gelingt es offensichtlich nicht, die massive Flutung des Finanzsystems und der Märkte mit Liquidität auch nur leicht einzuschränken, ohne massive Verwerfungen auszulösen. In dieses Bild passt, dass schlechte Nachrichten von der Konjunktur bzw. steigende Haushaltsdefizite von den Marktteilnehmern seit einigen Monaten mit steigender Begeisterung aufgenommen werden. Die einfache Logik dahinter: Jede schlechte Nachricht steigert die Hoffnung, dass die Geldflut noch etwas länger anhält, wie Andreas Leckelt, Geschäftsführer der LARANSA PWM GmbH, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
„Gefördert von dem Bemühen der Zentralbanken, die Zinsen bei null zu halten, steuern die Kapitalmärkte nun im fünften Jahr der Erholung auf neue Exzesse zu. Dabei sind die deutlichsten Exzesse derzeit bereits am Immobilienmarkt auszumachen – im vergangenen Monat warnte die Bundesbank bereits in ungewöhnlich deutlicher Form vor substanziellen Übertreibungen am deutschen Wohnimmobilienmarkt. Aber auch an den Aktienmärkten deutet der extrem steile Anstieg in Kombination mit einem neuen Rekordhoch kreditfinanzierter Aktienkäufe in den USA auf eine Phase der Übertreibung hin. Gleichzeitig wird immer deutlicher, dass die weiter ansteigenden Rekordverschuldungen nahezu aller Industrienationen ein unlösbares Problem darstellen. Auch die seit Jahren ultralockere Geldpolitik kann die Staaten nicht auf den erforderlichen Wachstumspfad zurückbringen“, so Leckelt.
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