Kommentar
09:05 Uhr, 17.09.2019

Kann man mit Ölaktien jetzt überhaupt etwas falsch machen?

Man kann und zwar ganz gehörig. Trotz des Drohnenangriffs auf die Ölinfrastruktur in Saudi-Arabien fallen manche Ölaktien wie ein Stein.

Erwähnte Instrumente

  • PBF Energy Inc.
    ISIN: US69318G1067Kopiert
    Kursstand: 23,310 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • PBF Energy Inc. - WKN: A1J9SG - ISIN: US69318G1067 - Kurs: 23,310 $ (NYSE)

So manche Ölaktie machte am Montag einen Sprung nach oben. Vor allem US-Schieferölunternehmen geht es nach dem Drohnenangriff gut. Das ist zwar etwas makaber, aber aus rein ökonomischer Sicht ganz klar. Der Angriff legt einen Teil der Ölinfrastruktur Saudi-Arabiens lahm.

Einen sofortigen Versorgungsengpass muss man nicht befürchten. Die Öllager überall auf der Welt sind gut gefüllt. Selbst einen Totalausfall Saudi-Arabiens kann die Welt wochenlang überstehen. Trotzdem war der Angriff ein Schock. Der Ölpreis hat es gezeigt. Kurs nach Handelsbeginn ging es fast 20 % nach oben. Inzwischen hat sich das Plus halbiert.

10 % ist immer noch spektakulär, aber weitaus weniger als viele glauben. In den letzten 23 Jahren kam es 26 Mal zu einem Kursanstieg von 10 % oder mehr an einem Tag (siehe Grafik). Ähnlich häufig sind so große Kursverluste. Statistisch gesehen kommt es also jedes Jahr zumindest einmal vor, dass sich der Ölpreis so stark bewegt.

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Für Ölaktien bedeutet das kurzfristig auf Sicht von Tagen eine große Bewegung. Wer allerdings nicht von Anfang an mit dabei war, hat kaum Freude, wenn man nach dem ersten Kurssprung einsteigt. Hier liegt der erste Fehler, den Anleger machen können. Die Kurse springen nach oben und man selbst kauft mitten im Panikhoch.

Sofern keine weiteren Angriffe folgen, dürfte der Kursschub schnell wieder vorbei sein. Ebenso dürften die Aktien, die am Montag massiv verloren haben, schnell wieder Boden gut machen. Es überrascht vielleicht, aber so manche Ölaktie hat zweistellig verloren, etwas PBF Energy.

PBF Energy
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PBF ist wie auch Valero Energy unter die Räder gekommen. Es sind Raffineriebetreiber. Diese profitieren vom Ölpreisanstieg ganz und gar nicht. PBF verlor in der Spitze 11 %. Das hat mehrere Gründe. Zum einen wird Öl teurer. Raffinerien kaufen Öl, verarbeiten es z.B. zu Benzin und verkaufen es zu höheren Preisen weiter.

Muss der Rohstoff teurer eingekauft werden, hat das kurzfristig einen negativen Effekt auf die Marge. Höhere Kosten lassen sich nicht unbedingt deckungsgleich und sofort weitergeben. Es gibt aber noch einen anderen Grund für den Kursrutsch.

Raffinerien, die in Kalifornien operieren, sind besonders betroffen. Sie beziehen ihr Öl größtenteils aus Saudi-Arabien. Hier geht es nicht um die Marge, sondern darum, ob es überhaupt noch Öl gibt, welches sie verarbeiten können.

Keiner weiß wie lange die Versorgung mit Öl aus Saudi-Arabien beeinträchtigt bleibt. Raffinerieaktien sind die letzten, die vom Schock profitieren. Mittelfristig kann das aber auch eine Chance sein. Unternehmen, die Öl fördern, sind stark gestiegen. Der Rallye hinterherzulaufen wäre vermutlich ein Fehler. Dafür kann man auf einen Rebound der Raffineriewerte setzen, wenn sich die Lage wieder beruhigt.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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