Kann man mit Ölaktien jetzt überhaupt etwas falsch machen?
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- PBF Energy Inc. - WKN: A1J9SG - ISIN: US69318G1067 - Kurs: 23,310 $ (NYSE)
So manche Ölaktie machte am Montag einen Sprung nach oben. Vor allem US-Schieferölunternehmen geht es nach dem Drohnenangriff gut. Das ist zwar etwas makaber, aber aus rein ökonomischer Sicht ganz klar. Der Angriff legt einen Teil der Ölinfrastruktur Saudi-Arabiens lahm.
Einen sofortigen Versorgungsengpass muss man nicht befürchten. Die Öllager überall auf der Welt sind gut gefüllt. Selbst einen Totalausfall Saudi-Arabiens kann die Welt wochenlang überstehen. Trotzdem war der Angriff ein Schock. Der Ölpreis hat es gezeigt. Kurs nach Handelsbeginn ging es fast 20 % nach oben. Inzwischen hat sich das Plus halbiert.
10 % ist immer noch spektakulär, aber weitaus weniger als viele glauben. In den letzten 23 Jahren kam es 26 Mal zu einem Kursanstieg von 10 % oder mehr an einem Tag (siehe Grafik). Ähnlich häufig sind so große Kursverluste. Statistisch gesehen kommt es also jedes Jahr zumindest einmal vor, dass sich der Ölpreis so stark bewegt.
Für Ölaktien bedeutet das kurzfristig auf Sicht von Tagen eine große Bewegung. Wer allerdings nicht von Anfang an mit dabei war, hat kaum Freude, wenn man nach dem ersten Kurssprung einsteigt. Hier liegt der erste Fehler, den Anleger machen können. Die Kurse springen nach oben und man selbst kauft mitten im Panikhoch.
Sofern keine weiteren Angriffe folgen, dürfte der Kursschub schnell wieder vorbei sein. Ebenso dürften die Aktien, die am Montag massiv verloren haben, schnell wieder Boden gut machen. Es überrascht vielleicht, aber so manche Ölaktie hat zweistellig verloren, etwas PBF Energy.
PBF ist wie auch Valero Energy unter die Räder gekommen. Es sind Raffineriebetreiber. Diese profitieren vom Ölpreisanstieg ganz und gar nicht. PBF verlor in der Spitze 11 %. Das hat mehrere Gründe. Zum einen wird Öl teurer. Raffinerien kaufen Öl, verarbeiten es z.B. zu Benzin und verkaufen es zu höheren Preisen weiter.
Muss der Rohstoff teurer eingekauft werden, hat das kurzfristig einen negativen Effekt auf die Marge. Höhere Kosten lassen sich nicht unbedingt deckungsgleich und sofort weitergeben. Es gibt aber noch einen anderen Grund für den Kursrutsch.
Raffinerien, die in Kalifornien operieren, sind besonders betroffen. Sie beziehen ihr Öl größtenteils aus Saudi-Arabien. Hier geht es nicht um die Marge, sondern darum, ob es überhaupt noch Öl gibt, welches sie verarbeiten können.
Keiner weiß wie lange die Versorgung mit Öl aus Saudi-Arabien beeinträchtigt bleibt. Raffinerieaktien sind die letzten, die vom Schock profitieren. Mittelfristig kann das aber auch eine Chance sein. Unternehmen, die Öl fördern, sind stark gestiegen. Der Rallye hinterherzulaufen wäre vermutlich ein Fehler. Dafür kann man auf einen Rebound der Raffineriewerte setzen, wenn sich die Lage wieder beruhigt.
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