Kanadische Hedge-Fonds geraten unter die Räder
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Toronto (BoerseGo.de) – Heftige Marktturbulenzen und die jüngste Talfahrt von Small-Cap-Aktien ließen Hedge-Fonds zuletzt arg ins Wanken geraten. Einige waren gezwungen, Notverkäufe zu tätigen, um ihre offenen Verbindlichkeiten ablösen zu können.
Salida Kapital aus Toronto etwa hat im September einen so hohen Verlust ausgewiesen, dass am Markt umgehend Gerüchte auftraten, das Unternehmen würde implodieren. CEO Courtenay Wolfe beeilte sich denn auch zu versichern, dass solche Spekulationen unbegründet seien.
Aber sie räumte in ihrem Oktober-Investor Brief ein, die hohe Hebelwirkung mancher Transaktionen habe Salida in Schwierigkeiten gebracht. Die Entscheidungen, Mitte August Gold-und Energie-Aktien zu kaufen "war voreilig, da der Markt die Aktion gegen uns verwendet hat", heißt es in dem Brief. "Wir glauben immer noch, dass die Aktion an sich richtig war, wohl aber das richtige Timing fehlte. Im Nachhinein unterschätzen wir die kurzfristigen Auswirkungen," so Wolfe.
Dies ist nicht das erste Mal, dass es Salida kalt erwischt. Nach Jahren der großen Renditen, die einer rigorosen Marketing-Kampagne aus 2008 folgten, verhedderte sich der Hedge-Fonds im Strudel der Lehman Brothers-Pleite. Drei seiner acht Fonds wurden damals eingefroren.
Salida war nicht das einzige Unternehmen, das in jener Zeit Geld verbrannte, und das gilt auch heute wieder: Kanadische Hedge-Fonds haben zuletzt das schlechteste Quartal seit 2008 verbucht, wie der aktuelle Hedge Fund Monitor ausweist. Einige etablierte kanadische Fondsmanager musste im vergangenen Monat 15 bis 20 Prozent an Verlusten verkraften.
Diejenigen Fonds, die sich in kanadischen Small-Cap Rohstoffaktien engagierten, trifft es nun am härtesten. Diese Unternehmen sind oft junge Bergbau- und Energiedienstleister, die an der TSX Venture Exchange gehandelt werden. Seit die Märkte Anfang August ins Taumeln geraten sind, hat der Index rund 25 Prozent seines Wertes eingebüßt.
Die meisten Hedge-Fonds arbeiten mit einer Strategie, die den Leverage-Effekt (Hebelwirkung) einsetzt, um die Erträge überproportional zu steigern. Die Kehrseite ist aber das diametral hohe Risiko. Denn auch die Verluste unterliegen der Hebelwirkung.
Selbst Fonds, die keinen Leverage einsetzen, verbrannten sich zuletzt die Finger. Der Fund of Toronto Goodwood Inc. verlor rund 8 Prozent im September. CEO Peter Puccetti schrieb die Verluste dem zugrunde liegenden Index sowie Investmentfonds zu. Er wies auch darauf hin, dass seine grundsätzliche Abneigung zu hebeln ihm den Kopf gerettet hat. Schlimmer seien diejenigen dran, die sich mit Fremdkapital eingedeckt hätten und nun genötigt sind zwangsweise unter Verlusten zu verkaufen, so Pucetti.
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