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14:00 Uhr, 25.11.2021

Kaffeemarkt: Günstigere Preise? Fehlanzeige!

Die zahlreichen Probleme am internationalen Kaffeemarkt dürften auf längere Sicht niedrigere Notierungen ausschließen.

New York (Godmode-Trader.de) - Lieferschwierigkeiten sind weltweit ein Problem, auch beim Transport von Kaffee. Brasilianische Lieferungen in die USA, die normalerweise einen Monat dauern, benötigen jetzt bis zu 100 Tage, wie Anike Ejlers Wolthers, deren Maklerfirma Red Container Coffee in Brasiliens größtem Exportzentrum Santos tätig ist, der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte. Der Grund dafür sei das weltweit knappe Angebot an Containern und Schiffen - selbst wenn man welche finde, sei es schwierig, Buchungen zu ergattern, so Ejlers Wolthers.

In Brasilien, das für 40 Prozent des weltweiten Kaffeeanbaus steht, wurden zwischen Januar und Oktober 3,7 Mio. Säcke der braunen Bohnen, die für den Export vorgesehen waren, aufgrund logistischer Probleme zurückgehalten, schätzt die wichtigste Exporteursgruppe des Landes, Cecafe. Zu den Problemen zählen eine geringere Verfügbarkeit von Containern und Platz auf Schiffen, häufige Stornierungen von Buchungen und Umladungen", erklärte der technische Direktor von Cecafe, Eduardo Heron, Bloomberg.

Die brasilianische Produktion der milderen Arabica-Bohne ist in diesem Jahr nach verheerenden Dürren und Frösten stark zurückgegangen. In kommenden Jahr sollte die Produktion zwar höher ausfallen, aber es wird dennoch erwartet, dass sie vergleichsweise unterdurchschnittlich ausfallen wird, was die Lagerbestände niedrig halten dürfte. Die Futures-Kontrakte für Arabica sind in diesem Jahr in New York um etwa 80 Prozent angestiegen.

Am heftigsten fallen die Lieferverzögerungen in Asien aus. Die Ausfuhren aus Vietnam, dem wichtigsten Lieferanten der kräftigeren Robusta-Sorte, die in Instantgetränken und für Espresso verwendet wird, haben sich aufgrund von teuren Frachtgebühren, Containerkosten und Covid-19-Beschränkungen verlangsamt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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