Kaffee: Marktbedingungen in Brasilien angespannt
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Sao Paulo (BoerseGo.de) – Der Preis für Kaffee der Sorte Arabica wird aktuell von den weiterhin angespannten Marktbedingungen in Brasilien unterstützt. Offenbar erwarteten die Produzenten des Landes weiter steigende Notierungen, und halten sich deshalb mit Verkäufen zurück. „Wir haben Probleme guten Kaffee anzukaufen“, sagte ein Händler des Exporteurs Conexim laut der Nachrichtenagentur Reuters.
Wegen einer ausnehmend schlechten Ernte in Kolumbien ist die Versorgungslage auf den Weltmärkten derzeit ohnehin problematisch. Weiter verschärfend haben sich Regenfälle während der wichtigen Trocknungsphase der Bohnen in Brasilien ausgewirkt. Bei zu hoher Feuchtigkeit fermentieren die Bohnen, was zu erheblichen Geschmacksverschlechterungen führt. Dieser Teil der Produktion erfüllt die Qualitätsanforderungen der international gehandelten Arabica-Kontrakte nicht. Dadurch ist das Angebot an hochwertigem Arabica nach Schätzungen von Produzenten um bis zu dreissig Prozent unter den nominalen Ernteertrag gedrückt worden.
Auch die Stützungsaktionen der brasilianischen Regierung für den Kaffeemarkt des Landes entfalten ihre Wirkung und vermindern das Angebot weiter. Im vergangenen Juli hatte die Regierung den Produzenten Optionen auf den Verkauf von einer Million Sack Kaffee eingeräumt. Die erste Tranche der Optionen wird Mitte November fällig. Da der Ausübungspreis deutlich über dem Weltmarktpreis liegt, horten die Produzenten nun ihre Erträge.
Als Preistreiber wirkt sich auch die Schwäche des US-Dollar aus. Der brasilianische Real markiert heute ein 13-Monats-Hoch gegenüber dem Greenback. Dadurch sind die in Real fakturierten Preise auf dem Inlandsmarkt mittlerweile höher als die Futuresnotierungen in New York. Sollte sich der Verfall des US-Dollars weiter fortsetzen, ist analog mit weiter steigenden Kaffeenotierungen zu rechnen. Marktbeobachter erwarten deshalb keine Entspannung des Marktes, bis die nächste Ernte im Mai auf den Markt kommt.
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