Analyse
08:35 Uhr, 12.11.2025

JUNGHEINRICH - Kion-Konkurrent mit Zahlen

Der Intralogistik-Spezialist Jungheinrich weist hohe Einmalbelastungen aus. Der geplante Rückzug aus Russland sowie ein tiefgreifendes Transformationsprogramm halbieren das operative Ergebnis nach neun Monaten. Der Umsatz legte hingegen leicht zu, die Prognose für das Gesamtjahr bleibt bestehen.

Erwähnte Instrumente

  • Jungheinrich AG
    ISIN: DE0006219934Kopiert
    Kursstand: 29,380 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Jungheinrich AG - WKN: 621993 - ISIN: DE0006219934 - Kurs: 29,380 € (XETRA)

Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat in den ersten neun Monaten 2025 zwar leichte Zuwächse bei Auftragseingang und Umsatz erzielt, musste jedoch einen drastischen Gewinneinbruch hinnehmen. Der Konzernumsatz kletterte leicht auf 4,008 Mrd. EUR, nach 3,923 Mrd. EUR im Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang legte um 3,7 % auf 4,077 Mrd. EUR zu. Das operative Ergebnis (EBIT) halbierte sich jedoch beinahe und sank von 320,2 Mio. EUR auf nur noch 160,3 Mio. EUR. Entsprechend brach die EBIT-Rendite von 8,2 % auf 4,0 % ein. Auch der Free Cashflow war mit 151 Mio. EUR (Vorjahr: 314 Mio. EUR) deutlich rückläufig.

Hohe Einmalbelastungen als Hauptgrund

Als Ursache für den massiven Ergebnisrückgang nannte der Konzern, der auf Lagertechnik und automatisierte Logistiklösungen spezialisiert ist, erwartete Sondereffekte im dritten Quartal. Diese setzten sich im Wesentlichen aus zwei Posten zusammen: einer Wertminderung von 85 Mio. EUR im Zuge des Verkaufs der russischen Tochtergesellschaft und Aufwendungen von 60 Mio. EUR für das laufende Transformationsprogramm.

Konzernumbau und Rückzug aus Russland, Prognose bestätigt

Das im Juli beschlossene Transformationsprogramm zielt darauf ab, die globale Wettbewerbsfähigkeit durch Optimierungen in Produktion, Management und Verwaltung zu sichern. Mittelfristig erhofft sich Jungheinrich dadurch nachhaltige Kosteneinsparungen von rund 100 Mio. EUR. Für das laufende Geschäftsjahr 2025 rechnet das Management jedoch zunächst mit Einmalaufwendungen von etwa 90 Mio. EUR, von denen der Großteil bereits im dritten Quartal verbucht wurde.

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Ebenfalls im Juli unterzeichnete Jungheinrich den Vertrag über die Veräußerung der russischen Tochtergesellschaft an einen lokalen Finanzinvestor. Der Vollzug dieser Transaktion steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen russischen Regierungskommission.

An seiner Prognose für das Gesamtjahr 2025 hält der Vorstand fest.

Fazit

Keine großen Überraschungen bei den Zahlen. Im Wesentlichen war das so erwartet worden, einen Tick besser ausgefallen ist der Auftragseingang. Interessant ist zweifellos, dass es bei der Aktie des Branchenkollegen Kion seit Sommer viel besser läuft als bei der Aktie von Jungheinrich. Dadurch kommt es auch zu einem inzwischen 30%-igen Bewertungsaufschlag der Kion-Aktie, zumindest auf Basis der 2026er-Schätzungen. Das könnte durchaus im Laufe des nächsten Jahres wieder ausgeglichen werden.

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Jungheinrich vs Kion
Statischer Chart
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Anbei die aktuellen Analystenschätzungen, alle Angaben beziehen sich auf den aktuellen Kurs von 30 EUR.

Jahr 2024 2025e 2026e
Umsatz in Mrd. EUR 5,39 5,44 5,64
Ergebnis je Aktie in EUR (non GAAP) 2,84 1,09 2,86
KGV 11 27 11
Dividende je Aktie in EUR 0,78 0,33 0,81
Dividendenrendite 2,6 % 1,1 % 2,7 %
Börsenwert: 3 Mrd. EUR
Link zur Investor Relations Seite

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