Analyse
12:30 Uhr, 21.07.2025

JUNGHEINRICH - Russische Tochter wird verkauft, abermals Prognosesenkung

Der Intralogistikanbieter Jungheinrich hat seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2025 deutlich nach unten korrigiert. Grund dafür ist der Verkauf der russischen Tochtergesellschaft, der zu einem erheblichen Preisabschlag auf den Buchwert erfolgt - erzwungenermaßen.

Erwähnte Instrumente

  • Jungheinrich AG
    ISIN: DE0006219934Kopiert
    Kursstand: 34,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Jungheinrich AG - WKN: 621993 - ISIN: DE0006219934 - Kurs: 34,300 € (XETRA)

Die Prognosen für Umsatz und Auftragseingang bleiben hingegen unverändert. Das - und die Tatsache, dass der Russlandverkauf schon in der letzten Prognosesenkung angekündigt wurde, erklärt die Reaktion der Aktie heute.

Deutliche Anpassung der Ergebnisprognose

Aufgrund des Verkaufs erwartet das Management nun ein Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) in einer Spanne von 160 Mio. EUR bis 230 Mio. EUR. Zuvor war das Unternehmen von 280 Mio. EUR bis 350 Mio. EUR ausgegangen. Dies entspricht einer Anpassung der erwarteten EBIT-Rendite auf 3,1 % bis 3,9 %, verglichen mit der ursprünglichen Prognose von 5,3 % bis 6,1 %.

Auch das Ergebnis vor Steuern (EBT) wird voraussichtlich geringer ausfallen. Jungheinrich rechnet hier nun mit einem Wert zwischen 130 Mio. EUR und 200 Mio. EUR, anstatt der bisher prognostizierten 250 Mio. EUR bis 320 Mio. EUR. Die EBT-Rendite wird demzufolge in einer Bandbreite von 2,6 % bis 3,4 % erwartet.

Verkauf mit erheblichem Abschlag

Die Prognoseanpassung ist eine direkte Folge der Veräußerung der Jungheinrich Lift Truck OOO. Das Unternehmen hat einen Vertrag mit einem russischen Finanzinvestor unterzeichnet. Der Verkaufspreis liegt dabei deutlich unter dem Buchwert der Beteiligung zum 31. Dezember 2024.

Ursächlich hierfür sind die Vorgaben der russischen Regierungskommission für die Kontrolle ausländischer Investitionen. Diese sehen vor, dass der Verkaufspreis maximal 40 % des von einem russischen Gutachter ermittelten Marktwertes betragen darf. Der Vollzug der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung ebenjener Regierungskommission und wird für das vierte Quartal 2025 erwartet.

Umsatzprognose bleibt unberührt

Die übrigen Kennzahlen der am 17. Juli 2025 veröffentlichten Prognose bleiben von der Transaktion unberührt. Jungheinrich erwartet weiterhin einen Auftragseingang zwischen 5,3 Mrd. EUR und 5,9 Mrd. EUR. Der Konzernumsatz soll sich ebenfalls in dieser Spanne bewegen. Auch die Erwartung für den Free Cashflow bleibt mit über 250 Mio. EUR konstant. Weitere Details wird das Unternehmen mit der Veröffentlichung des Zwischenberichts zum 30. Juni 2025 am 8. August bekannt geben.

Fazit

Wie schon in der Analyse "JUNGHEINRICH muss tiefer stapeln, Aktie gibt deutlich nach" geschrieben: "Eine zusätzliche Unsicherheit bleibt der geplante Verkauf der russischen Tochtergesellschaft. Sollte hier eine verbindliche Vereinbarung zustande kommen, kündigte der Vorstand an, die Prognose erneut zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen."

Eine schon bekannte News ist keine News mehr. Die Jungheinrich-Aktie ist intraday nach der Meldung ins Plus gedreht. Aber das Porzellan bleibt erstmal zerschlagen.

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