Jüngste Dollarstärke kommt nicht überraschend
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Zürich (GodmodeTrader.de) - Der US-Dollar ist in den vergangenen Wochen kräftig gestiegen – und das ohne einen eigentlichen Auslöser. „Grundsätzlich ist der Anstieg des US-Dollars jedoch nicht überraschend“, schreibt Joachim Corbach, Head Currencies & Commodities bei GAM Investments, in einem aktuellen Marktkommentar.
„Die zuvor fast 20-prozentige Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar im 2017 und Januar 2018 war bereits übertrieben. Überraschend gute Wachstumszahlen der Eurozone haben hinsichtlich einer frühzeitigen geldpolitischen Trendwende der Europäischen Zentralbank (EZB) eine viel zu große Euphorie ausgelöst“, so Corbach.
Das Gleiche gelte auch für Japan und die Bank of Japan (BoJ). Die Erwartungen an das europäische und japanische Wachstum stellten sich jedoch wohl als überzogen heraus. Die Fed bliebe damit die einzige Notenbank in naher Zukunft, die die Zinsen weiter anheben würde, heißt es weiter.
„Wir haben die jüngste Dollarstärke dazu benutzt, einen Teil der Long-Position abzubauen. Wertet sich der US-Dollar noch weiter auf, werden wir auch den Rest noch abbauen“, so Corbach weiter. „Solange der Euro gegenüber dem US-Dollar über 1,10 und der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken unter 1,08 bleibt, werden wir jedoch von Short-Positionen absehen.“ Dem Experten zufolge gehört der Euro gegenüber dem US-Dollar in ein Band zwischen 1,10 und 1,20. Denn: Auf diesem Niveau gleiche die positive Zinsdifferenz eine leichte fundamentale Überbewertung des US-Dollar aus.
Die Zinsdifferenz erzeuge nicht nur einen Aufwärtsdruck für den US-Dollar, sondern führe auch dazu, dass eine Short-Position auf den US-Dollar oder ein Hedging des US-Dollar auch ohne Bewegung des nominalen Wechselkurses unvorteilhaft sei. „Das macht eine Long-Position auf den US-Dollar profitabel. Oder in anderen Worten: „Falls der nominale US-Dollar unverändert bleibt, wertet sich der reale US-Dollar substantiell auf“, so Corbach.
In den vergangenen Monaten sprachen Corbach zufolge drei gute Gründe dafür, eine Long-Position auf den US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken zu halten: „Erstens war der US-Dollar fundamental nicht mehr überbewertet. Zweitens war und ist die Zinsdifferenz mit rund drei Prozent p. a. sehr groß und immer noch steigend. Und drittens befanden sich die spekulativen Short-Positionen auf den US-Dollar auf Höchstständen.“
Angesichts geopolitischer Unsicherheiten und geldpolitischer Spekulationen seien Bewegungen von ein paar Prozentpunkten jederzeit möglich. „Einen größeren Trend sehen wir in den Hauptwährungen jedoch nicht, sind doch die meisten Hauptwährung nahe bei einer fairen fundamentalen Bewertung. Für die zwei einzigen substantiellen Unterbewertungen – beim Britischen Pfund und dem Japanischen Yen – gibt es berechtigte Gründe: Der Brexit beziehungsweise die expansive Geldpolitik Japans hinterlassen ihre Spuren. Chancen für eine Aufwertung sehen wir vor allem bei der Norwegischen Krone und dem Kanadischen Dollar“, schließt Corbach.
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