JPMorgan ist vom japanischen Wachstum überzeugt
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Die Rahmenbedingungen für Japan sind derzeit so gut wie lange nicht mehr, dies berichtet JPMorgan Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar. Nach mehr als einem Jahrzehnt ohne Wachstum und mehreren Rezessionen befinde sich die Wirtschaft nun wieder auf Wachstumskurs. "Dabei ist insbesondere hervorzuheben, dass eine starke Binnenkonjunktur und nicht etwa Exporte diesen Aufschwung verursacht haben", betont Ulrike Pfuhl, Aktienexpertin bei JPMorgan Asset Management.
"Der Aufschwung in Japan zieht sich durch alle relevanten Segmente", unterstreicht Karsten Stroh, Leiter des Frankfurter Aktienteams bei JPMorgan Asset Management. Das Land profitiere vom langjährigen erfolgreichen Sanierungsprozess in den Unternehmen, wie beispielsweise dem Abbau der Überkreuzbeteiligungen. Investitionen nähmen zu, während die Lagerbestände niedrig seien. Gute Voraussetzungen für den Arbeitsmarkt - die Zahl der Arbeitslosen liege entsprechend auf historisch niedrigem Niveau. Dies stärke die Konsumfreude der privaten Haushalte, die durch steigende Arbeitnehmereinkommen und hohe Spareinlagen weiter gestützt würden. Da die Grundstückspreise die Talsohle erreicht hätten, sei die Anzahl der Problemkredite der Banken auf ein normales Niveau gesunken. "Somit ist auch der Bankensektor wieder stabil", merkt Stroh an.
Die beiden Experten sind einhellig der Meinung: Japanische Aktien bieten derzeit gute Chancen für ein langfristiges Kapitalwachstum. So könnten die japanischen Unternehmen inzwischen mit "gesundeten" Bilanzen und Umsatzrenditen auf Rekordniveau aufwarten. Die Gewinnrevisionen seien positiv und die Rückzahlungen an Aktionäre steigen rapide. Weitere Restrukturierungen seien geplant, doch bereits jetzt sorgen die attraktiven Bewertungen der Unternehmen für eine rege Nachfrage von in- und ausländischen Investoren. Denn die Bewertungsdifferenz zu Staatsanleihen liege derzeit auf Rekordniveau und die Dividendenrendite sei auf gleichem Niveau wie die Rendite japanischer Staatsanleihen. Nicht zuletzt könnten japanische Unternehmen durch ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis mit anderen wichtigen Märkten mithalten, während das Kurs-Buchwert- und das Kurs- Cashflow-Verhältnis weiterhin niedrig seien.
"Da Regierungschef Koizumi über ein festes Mandat verfügt, um strukturelle Reformen durchführen zu können und die Bank von Japan weiterhin eine Politik des ’leichten Geldes’ verfolgt, sind wir zum ersten Mal seit 15 Jahren von der japanischen Wachstumsstory überzeugt", resümieren die beiden Experten von JPMorgan Asset Management. Ein verfrühtes Anziehen von Geld- und Fiskalpolitik oder eine generelle Abkühlung der Weltwirtschaft wären die einzigen Faktoren, die den neuen japanischen Boom stoppen könnten.
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