Analyse
14:45 Uhr, 13.11.2023

JOST WERKE - Das gefällt mir am Unternehmen

Die Jost-Werke-Aktie dürfte als langweiliger LKW-Zulieferer bei den meisten Anlegern unter das Radar fallen. Mir gefällt hingegen das Geschäftsmodell bereits seit dem IPO recht gut.

Erwähnte Instrumente

  • JOST Werke SE
    ISIN: DE000JST4000Kopiert
    Kursstand: 41,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • JOST Werke SE - WKN: JST400 - ISIN: DE000JST4000 - Kurs: 41,300 € (XETRA)

Das Unternehmen verfügt über ein starkes Ersatzteilgeschäft, welches in konjunkturell schwachen Zeiten einen gewissen Fallschirm bietet. Die Investitionsquote ist relativ gering, und die Cashflows sprudeln kräftig, was es erlaubt, nicht nur die Schulden zu tilgen, sondern auch Übernahmen durchzuführen.

Gute Entwicklung seit dem IPO

Seit dem IPO von Jost sind jetzt etwas mehr als sechs Jahre vergangen. Ein guter Zeitraum für ein Zwischenzeugnis. Der Umsatz wird seit 2017 von 701 Mio. EUR auf in diesem Jahr knapp 1,3 Mrd. EUR gestiegen sein. Das EBIT konnte von 76 Mio. EUR auf 135 Mio. EUR zulegen. Eine gute Entwicklung!

Doch Jost hängt eben auch an der Konjunktur. In den ersten neun Monaten entwickelte sich der Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau und blieb mit 964 Mio. EUR stabil. Das dritte Quartal, isoliert betrachtet, zeigt jedoch einen deutlichen Rückgang um 10,7 % auf 292 Mio. EUR (Vorjahr: 327,1 Mio. EUR). Daher leidet die Aktie heute auch. Aufgrund der hohen Wirtschaftlichkeit und eines guten Kostenmanagements wurde das bereinigte EBIT im Vergleich zum Vorjahr aber um 10 % auf 33,4 Mio. EUR (Vorjahr: 30,4 Mio. EUR) gesteigert. Und genau an dieser Stelle muss man dem Unternehmen gratulieren: Es hat seine Kosten im Griff. Der Umsatzrückgang wurde zudem durch Währungseffekte negativ beeinflusst.

Nach neun Monaten summiert sich der freie Cashflow auf 56,3 Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie liegt mit 3,92 EUR deutlich über dem Vorjahreswert von 3,46 EUR. Am 30. August hatte Jost zuletzt in Brasilien zugekauft. Gut 100 Mio. EUR Umsatz kommen dann ganzjährig künftig dazu. Die Nettoverschuldung ist trotz der Übernahme (Kaufpreis: 56 Mio. EUR) und einer Dividendenzahlung (ca. 20 Mio. EUR) nur unwesentlich gestiegen. Jost ist solide finanziert.

Fazit: Der Markt antizipiert bei den Jost-Werken eine Schwächephase. Das ist nachvollziehbar. Jost ist jedoch sehr solide aufgestellt und versteht es, die Kosten im Griff zu behalten. Antizyklische Anleger können wohl bald wieder zugreifen. Die Aktie könnte in den kommenden Wochen auch ein Kandidat für unser Musterdepot auf Trademate werden.

Gewinnschätzungen für bereinigtes Ergebnis pro Aktie

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 1264,00 1.277,00 1.310,00
Ergebnis je Aktie in EUR 4,63 5,41 6,20
KGV 9 8 7
Dividende je Aktie in EUR 1,40 1,70 1,70
Dividendenrendite 3,37% 4,10% 4,10%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

JOST Werke AG-Aktie
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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