Analyse
12:14 Uhr, 02.06.2022

Jetzt wird es spannend!

In einigen Aktienindizes überwiegen inzwischen aus Ichimoku-Sicht wieder die Long-Signale. An der oft richtungsweisenden Wall Street haben die Bullen allerdings bisher nur einen Punktsieg errungen und die Bären sind noch klar im Vorteil.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 14.434,99 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • MDAX
    ISIN: DE0008467416Kopiert
    Kursstand: 30.065,80 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 14.434,99 Pkt (XETRA)
  • MDAX - WKN: 846741 - ISIN: DE0008467416 - Kurs: 30.065,80 Pkt (XETRA)
  • SDAX - WKN: 965338 - ISIN: DE0009653386 - Kurs: 13.804,17 Pkt (XETRA)
  • TecDAX - WKN: 720327 - ISIN: DE0007203275 - Kurs: 3.177,99 Pkt (XETRA)
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.787,71 Pkt (STOXX)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 32.813,23 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.101,23 Pkt (S&P)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 12.548,36 Pkt (Nasdaq)
  • Hang Seng - WKN: 145733 - ISIN: HK0000004322 - Kurs: 21.220,65 Pkt (TTMzero Indikation)
  • Nikkei225 - WKN: 969244 - ISIN: XC0009692440 - Kurs: 27.441,17 Pkt (TTMzero Indikation)

In diesem Artikel werden die wichtigsten Aktienindizes einer Analyse nach dem Ichimoku-Trendfolgesystem unterzogen. Das Ichimoku-Trendfolgesystem auf Basis des Indikators Ichimoku Kinko Hyo erlaubt die schnelle und systematische Erfassung der Kursentwicklung eines beliebigen Basiswerts. Anhand von fünf Einzelindikatoren wird die vorliegende Trendrichtung bestimmt. Die Angaben in diesem Artikel sind dabei nicht als Prognosen zu verstehen, sondern als Bestandsaufnahme der charttechnischen Situation in Form des aktuell vorherrschenden Trends. Bei neuen Trades in Richtung des vorherrschenden Trends kann es dabei oft sinnvoll sein, für den Einstieg temporäre Rücksetzer im Aufwärtstrend bzw. temporäre Erholungen im Abwärtstrend abzuwarten.

Was ist Ichimoku Kinko Hyo?

Ichimoku Kinko Hyo ist ein aus Japan stammendes Indikator-System mit Aussagen zu Trendrichtung und Trendstärke, Unterstützungen und Widerständen sowie Kauf- und Verkaufssignalen. Entwickelt wurde Ichimoku Kinko Hyo von dem Wirtschaftsjournalisten Goichi Hosada bereits Mitte des 20. Jahrhunderts. In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Technik aber auch im Westen immer mehr Anhänger gewonnen.

Wie jedes Trendfolgesystem lässt sich auch das Ichimoku-System besonders dann profitabel an den Märkten einsetzen, wenn klare Trends an den Märkten vorliegen, die für längere Zeit anhalten. Auf Änderungen der Trendrichtung reagieren Trendfolgesysteme mit einer gewissen Verzögerung. In Seitwärtsmärkten mit raschen Änderungen der vorherrschenden Bewegungsrichtung kann man mit dem Einsatz von Trendfolgesystemen deshalb auch viel Geld verlieren.

Wie der Ichimoku Kinko Hyo genau funktioniert und wie man das Indikatorsystem anwendet, hat Reinhard Scholl in dem folgenden Artikel erläutert: Ichimoku erklärt - Am Beispiel einer DAX Analyse. Bitte beachten Sie, dass sich die Farbgebung in diesem Artikel leicht von der in diesem unterscheidet. Insbesondere ist die Farbgebung von Kijun und Tenkan umgekehrt.

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Aktuell stellt sich die Situation in den wichtigsten Aktienindizes nach dem Ichimoku-System wie folgt dar:

DAX

1. Kurs über der Wolke: long
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan über Kijun: long
5. Chikou über Kerze und Wolke: long

4 x long, 1 x short

DAX im Ichimoku-Chart
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    L&S

TecDAX

1. Kurs in der Wolke: neutral
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan über Kijun: long
5. Chikou in der Wolke: neutral

2 x long, 2 x neutral, 1 x short

TecDAX im Ichimoku-Chart
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    -

MDAX

1. Kurs unter der Wolke: short
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan über Kijun: long
5. Chikou zwischen Kerze und Wolke: neutral

2 x long, 1 x neutral, 2 x short

MDAX im Ichimoku-Chart
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    TTMzero Indikation

SDAX

1. Kurs unter der Wolke: short
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan über Kijun: long
5. Chikou zwischen Kerze und Wolke: neutral

2 x long, 1 x neutral, 2 x short

SDAX im Ichimoku-Chart
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Euro Stoxx 50

1. Kurs in der Wolke: neutral
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan über Kijun: long
5. Chikou in der Wolke: neutral

2 x long, 2 x neutral, 1 x short

Euro Stoxx 50 im Ichimoku-Chart
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Dow Jones

1. Kurs unter der Wolke: short
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan unter Kijun: short
5. Chikou unter Kerze und Wolke: short

4 x short, 1 x long

Dow Jones im Ichimoku-Chart
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S&P 500

1. Kurs unter der Wolke: short
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan unter Kijun: short
5. Chikou unter Kerze und Wolke: short

4 x short, 1 x long

S&P 500 im Ichimoku-Chart
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Nasdaq-100

1. Kurs unter der Wolke: short
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan unter Kijun: short
5. Chikou unter Kerze und Wolke: short

4 x short, 1 x long

Nasdaq-100 im Ichimoku-Chart
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Hang Seng Index

1. Kurs in der Wolke: neutral
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan über Kijun: long
5. Chikou zwischen Kerze und Wolke: neutral

2 x long, 2 x neutral, 1 x short

Hang Seng Index (Indikation) im Ichimoku-Chart
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Nikkei 225

1. Kurs über der Wolke: long
2. Wolke rot (rechter Chartrand!): short
3. Kurs über Kijun: long
4. Tenkan über Kijun: long
5. Chikou über Kerze und Wolke: long

4 x long, 1 x short

Nikkei 225 im Ichimoku-Chart
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Fazit

In einigen Aktienindizes überwiegen inzwischen aus Ichimoku-Sicht wieder die Long-Signale. Vor allem der DAX und der Nikkei 225 sind hier zu nennen. In beiden Indizes liegen inzwischen wieder vier Long-Signale vor. Jeweils ein einziges Short-Signal sorgt noch dafür, dass die Signallage auch hier nicht makellos ist. Im TecDAX und Hang Seng Index gibt es inzwischen auch wieder einen leichten Vorsprung für die Bullen, während sich bei den deutschen Nebenwertenindizes Bullen und Bären ungefähr gleich stark auf dem Spielfeld gegenüberstehen.

In den US-Indizes hat sich die technische Situation durch die Erholung in der vergangenen Woche zwar leicht aufgehellt, für eine echte Trendwende ist das aber noch deutlich zu wenig. In allen drei großen US-Indizes ist der Kurs am vergangenen Freitag über den Kijun (rote Linie in den Charts) gestiegen, und hat damit ein erstes Long-Signal ausgelöst. Gleichzeitig sind aber weiter jeweils vier Short-Signale aktiv. Tradingtaktisch könnte ein erneutes nachhaltiges Unterschreiten des Kijun als Fortsetzungssignal im übergeordneten Abwärtstrend gewertet werden. Andererseits kann der Kijun nun aber auch als Unterstützung betrachtet werden, unter dem man beispielsweise bei Long-Einstiegen einen Stop platzieren könnte. Es bleibt spannend: Können die Bullen in den kommenden Wochen weitere Long-Signale auslösen und damit auch bei den oft richtungsweisenden US-Indizes die Signallage verbessern? Oder ist die kurze Bullenparty bereits wieder zu Ende?

Jetzt-wird-es-spannend-Chartanalyse-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-1

Achtung: Trendfolgesysteme funktionieren nur in starken Trendphasen gut. Eine Änderung im Trend ("Trendwende") erkennen Trendfolgesysteme naturgemäß erst recht spät. U.a. in volatilen Seitwärtsmärkten sowie in Trendwendephasen können Trendfolgesysteme wie das vorgestellte Ichimoku-System auch eine stark negative Performance erzeugen.

Eine Auswertung der wichtigsten Anleiherenditen, Devisenpaare, Rohstoffe und Kryptowährungen finden Sie am Mittwoch an dieser Stelle.

Alle Angaben ohne Gewähr! Stand: 02.06.2022, ca. 11:00 Uhr.


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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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