Kommentar
08:38 Uhr, 16.03.2012

Jetzt die Defensive verstärken

Nach der Jahresanfangsrallye hat der österreichische Leitindex ATX einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben // Mit welchen Zertifikaten Sie auf die aktuellen Unsicherheiten reagieren sollten

19,8 Prozent Plus in gerade einmal fünf Wochen: Ein derart starker Jahresauftakt wie 2012 gelang dem ATX noch nie. Damit machte der österreichische Leitindex zumindest einen Teil der drastischen Verluste aus dem Vorjahr wieder wett. Mit fast 35 Prozent Minus schnitt der ATX 2011 so schlecht ab wie kaum ein anderes Auswahlbarometer weltweit. Inzwischen ist der Zuwachs seit dem Jahresstart jedoch auf nur noch gut 13,5 Prozent zusammengeschmolzen. Damit ist der Wiener Index sogar wieder hinter den DAX zurückgefallen. Dessen Zuwachs beträgt noch fast 17 Prozent.

Anleger fragen sich angesichts dessen zu Recht, ob das Beste vielleicht schon wieder vorbei ist, zumal sich die charttechnische Verfassung des ATX klar verschlechtert hat. Ein negatives Zeichen ist vor allem, dass es dem Index nicht gelungen ist, die 200-Tage-Linie zu überwinden. Jedoch ist die Korrektur angesichts der Gewinne in den ersten Handelswochen nicht besonders ungewöhnlich. Aufgrund der aktuellen Unsicherheitsfaktoren könnte der Seitwärtstrend noch einige Zeit anhalten. Vor allem die Griechenland-Krise schwelt weiter. Zwar ist die unmittelbare Zahlungsunfähigkeit des südeuropäischen Landes erst einmal abgewendet. Doch jetzt geht es um die Frage, wer wem wie viel Geld im Zuge der fälligen Kreditausfallversicherungen (CDS) schuldet. Als größter Verlierer steht ausgerechnet eine österreichische Bank da: Die zwangsverstaatlichte KA Finanz muss zusätzlich zu den Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen über 400 Mio. Euro an CDS schultern. Damit wird das Vertrauen in das heimische Bankensystem nicht gerade gestärkt.

Sicherheit geht bei ATX-Investments daher vor. Konkret sollten Anleger Zertifikate mit Teilschutz dem Direktinvestment vorziehen. Interessant bleibt das ATX Bonus-Zertifikat (ISIN AT0000A0U273) von der Raiffeisen Centrobank, das mittlerweile im Sekundärmarkt handelbar ist. Bei einem Abstand zur Barriere von 37,4 Prozent kann mit dem Papier aktuell eine Bonusrendite von 12,5 Prozent bzw. 6,9 Prozent p.a. erzielt werden. Ebenfalls auf einen Seitwärtstrend des ATX ausgelegt ist ein Discountzertifikat (ISIN DE000HV5MS96) von Unicredit onemarkets. Das Papier wirft die Maximalrendite von 8,6 Prozent bzw. 10,9 Prozent p.a. ab, wenn der ATX am 18. Dezember 2012 mindestens bei 2.000 Punkten steht.

Bei Zertifikate-Engagements auf Einzeltitel sind vor allem exportorientierte ATX-Unternehmen wie Andritz, Mayr-Melnhof und RHI interessant. Denn die Ausfuhren dürften auch 2012 die Stütze der heimischen Wirtschaft sein. Nach dem starken Plus von 12,3 Prozent im Jahr 2011 rechnen Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO), Institut für Höhere Studien (IHS) und Oesterreichische Nationalbank (OeNB) damit, dass die Ausfuhren 2012 um drei bis vier Prozent zulegen. Unser Top Pick ist ein Bonus-Zertifikat auf Andritz (ISIN AT0000A0RLF0) von der RCB (siehe rechts). Ein Bonus-Papier mit ähnlichen Konditionen bietet die Emittentin auch auf RHI (ISIN AT0000A0RF66) an. Auf Mayr-Melnhof empfehlen wir ein Discount-Zertifikat (ISIN AT0000A0SUY0) von der Erste Group Bank. Discount-Zertifikate sind auch bei ATX-Mitgliedern erste Wahl, die wie Telekom Austria vor allem im Inland tätig sind. Interessant ist ein Papier (ISIN DE000DE1CSP4) von der Deutschen Bank.

Fazit: Das Capped Bonus Zertifikat auf die Andritz-Aktie von der Raiffeisen Centrobank generiert am Laufzeitende im Jänner 2013 eine maximale Rendite von 12,8 Prozent bzw. 14,8 Prozent p.a. Um diese zu erzielen, darf der Basiswert niemals die Barriere von 53 Euro berühren oder unterschreiten. Das ist gleichbedeutend mit einem Risikopuffer von 26,2 Prozent. Falls die Barriere verletzt wird, entfällt der Bonus-Mechanismus und die Rückzahlung orientiert sich an der Kursentwicklung der Andritz-Aktie. Das Aufgeld des Bonus-Zertifikats im Vergleich zum Direktinvestment ist mit 2,5 Prozent recht moderat. Insgesamt überzeugt das Papier mit einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis.

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