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12:09 Uhr, 04.06.2012

Jeder Fünfte glaubt, dass es den Euro in fünf Jahren nicht mehr gibt

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Mehrheit der Deutschen würde ihrem Staat kein Geld leihen. Rund 62 Prozent halten ihre Regierung nicht für kreditwürdig. Dies ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag von ING Investment Management. In der Umfrage gaben lediglich sechs Prozent der Befragten an, ihr Geld in Bundeswertpapieren wie Bundesschatzbriefen oder Bundesanleihen angelegt zu haben.

Auch der Euro als europäische Gemeinschaftswährung trifft bei den Deutschen auf Skepsis. So gab immerhin jeder fünfte Deutsche über 18 Jahren an, dass er nicht glaube, dass es den Euro in fünf Jahren noch geben wird. Jedoch hat diese Einschätzung scheinbar kaum Auswirkungen auf das Anlageverhalten. Sparbuch, Banksparplan, Tages- und Festgeld werden von rund 65 Prozent bevorzugt, dicht gefolgt von Renten- und Kapitallebensversicherungen mit gut 44 Prozent – so das Ergebnis der ING IM-Umfrage.

„All diese klassischen sicherheitsorientierten Lieblings-Anlageformen sind in der Regel an den Euro gebunden“, sagt Susanne Hellmann, Deutschland-Chefin von ING Investment Management. „Es wundert doch, dass die Deutschen dem Staat als Geldgeber sowie dem Euro misstrauen und dennoch einen Großteil ihres Ersparten in klassische Bankprodukte investieren, die stark vom Gedeih und Verderb der Gemeinschaftswährung abhängen“.

Schon allein, um die Risiken ihrer Geldanlage breit zu diversifizieren, sollten Anleger immer über unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe streuen, vor allem aber auch über verschiedene Regionen und Währungen, empfiehlt Hellmann. „Gerade vor dem Hintergrund der Eurokrise wäre es sinnvoll, auch in einen anderen Währungsraum zu investieren und von den dortigen Wachstumsstorys zu profitieren. Das ist nicht nur in Krisen-, sondern auch in ruhigeren Zeiten immer eine gute Faustregel. Wir sehen in den Schwellenländern – und hier besonders im Anleihebereich – langfristig sehr gute Investmentchancen. Hier kann man bei der Geldanlage mehr als die Inflation im eigenen Land ausgleichen.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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