Fundamentale Nachricht
12:01 Uhr, 22.04.2016

Japans Unternehmen droht der erste Gewinnrückgang seit drei Jahren

Die Aufwertung des Yen dürfte den japanischen Unternehmen arg auf das Ergebnis drücken. Schon gibt es neue Spekulationen über weitere geldpolitische Lockerungen.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Den japanischen Unternehmen droht nach drei Jahren erstmals wieder ein Quartal mit sinkenden Gewinnen. Laut einer aktuellen Analyse des Brokerhauses Daiwa wird der Vorsteuergewinn der größten Unternehmen in Japan im laufenden Quartal von April bis Ende Juni um 10 Prozent zum Vorjahr zurückgehen, wie der Informationsdienst Japanmarkt berichtet. Der Prognose der Experten von Daiwa liegt eine Aufwertung der japanischen Valuta seit Jahresbeginn von 10 Prozent zugrunde. Die Folge sei, dass die Gewinne der Unternehmen im Ausland bei ihrer Repatriierung in Yen geringer ausfielen, so dass der Vorsteuergewinn im Verhältnis zur Yen-Aufwertung sinke.

Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ) Haruhiko Kuroda hat am Dienstag gegenüber dem „Wall Street Journal“ erklärt, dass die Beeinflussung des Yen-Wechselkurses kein direktes Ziel der BoJ-Politik sei, man werde jedoch die Bewegungen der Valuta weiterhin beobachten. Er werde nicht zögern, die Geldpolitik bei Bedarf weiter zu lockern, um das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen.

Zuletzt sorgten Spekulationen über weitere geldpolitische Lockerungen in Japan in der kommenden Woche für eine Rally bei Bankenaktien und belasteten gleichzeitig den Yen. Der schwächere Yen wiederum verbessert die Absatz- und Gewinnsituation japanischer Unternehmen, so dass der Aktienmarkt in Tokio in dieser Woche auch von dieser Seite Unterstützung erhielt. Laut Bloomberg erwägt die Bank of Japan, neben dem Einlagensatz auch den Kreditzins in den negativen Bereich zu senken. Auf diese Weise könne die Kreditvergabe angekurbelt werden, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Personen, die mit den Überlegungen in der BoJ vertraut sind. Auch die Belastung des Negativzinses auf den Finanzsektor würde sich verringern.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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