Japans Inflation: Notenbankziel in immer weiterer Ferne

Tokio (Godmode-Trader.de) - In Japan bleibt die Inflation weiter schwach. Die von denr Bank of Japan besonders stark beachtete Kernrate der Inflation, bei der schwankungsanfällige Preise für frische Nahrungsmittel ausgeklammert werden, betrug im Dezember 0,7 Prozent, wie die Regierung am Freitag mitteilte.

Die Gesamtinfationsrate fiel von 0,8 Prozent im November auf 0,3 Prozent im Dezember. Für den starken Rückgang gab es zwei Hauptgründe. Frische Lebensmitteln verbilligten sich um 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Effekt dürfte aber nachlassen, sobald die Preise für frisches Gemüse im Großhandel in der ersten Januarhälfte wieder anziehen. Im Gegensatz dazu dürfte die Verlangsamung der Energieinflation von 8,1 auf 6,0 Prozent aufgrund des jüngsten Einbruchs der Rohölpreise andauern.

Auf den Anstieg der Dienstleistungspreise um 0,3 Prozent könnten in den kommenden Monaten stärkere Gewinne folgen, da die Unternehmen die höheren Lohnkosten weitergeben. Und die Inlandsnachfrage könnte sich etwas vor der Mehrwertsteuererhöhung im Oktober verstärken. Der Rückgang der Erzeugerpreise für Konsumgüter im Dezember um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutet jedoch darauf hin, dass dem Anstieg der "Kernpreise" für Konsumgüter um 0,2 Prozent bald sinkende Preise folgen könnten.

Alles in allem wird die anhaltende Schwäche der Inflationstrends die Bank of Japan wahrscheinlich dazu zwingen, ihre Inflationsprognosen auf der Sitzung nächste Woche abermals nach unten zu korrigieren. Ein Straffung der Geldpolitik in Japan ist deshalb bis auf Weiteres nicht in Sicht.