Japans Diskussion um Atomkraft: Rückschlag für die Regierung Abe
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Tokio (BoerseGo.de) - Die japanische Regierung will zurück zum Atomstrom, auch um ein neues Klimaziel für 2030 zu erreichen. Angestrebt ist ein Anteil von 20 Prozent Atomstrom am Energiemix. Widerstand kommt nun auch von ungewohnter Seite: So hat erstmals ein Gericht das geplante Wiederanfahren von Atomreaktoren untersagt - für die Regierung ein derber Rückschlag. In einer einstweiligen Verfügung entschied das Bezirksgericht der Provinz Fukui am Montag, dass der Betreiber Kansai Electric Power zwei zu Sicherheitsüberprüfungen abgeschaltete Reaktoren im Atomkraftwerk Takahama vorerst nicht wieder hochfahren darf.
In Folge der Atomkatastrophe in Fukushima vor vier Jahren sind derzeit weiterhin alle 48 Reaktoren in Japan abgeschaltet. Die beiden Reaktoren in Takahama hatten jüngst die neuen, verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt.
Laut japanischen Presseberichten will Premierminister Shinzo Abe im Juni anlässlich des G7-Treffens auf Schloss Elmau verkünden, dass Japan in 15 Jahren 20 Prozent weniger Treibhausgase als 2013 ausstoßen wird. Japan will 2013 als Vergleichsjahr wählen, weil damals viele Reaktoren bereits abgeschaltet und durch Wärmekraftwerke für fossile Brennstoffe ersetzt waren. Eine Senkung der Klimagase um ein Fünftel innerhalb von 15 Jahren ließe sich erreichen, indem viele Reaktoren zurück ans Netz gehen.
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