Fundamentale Nachricht
11:57 Uhr, 08.05.2014

Japan und EU wollen Verhandlungen über Freihandel intensivieren

is Ende 2015 sollen die Verhandlungen über das avisierte Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan abgeschlossen sein. Beide Seiten nannten in Brüssel diese Datum als Ziel.

Brüssel (BoerseGo.de) - Nicht nur mit den Vereinigten Staaten sondern auch mit der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt, Japan, will die Europäische Union ein Freihandelsabkommen abschließen. Die Verhandlungen laufen bereits, allerdings noch nicht auf Hochtouren. Nun soll neuer Wind in die Gespräche kommen, wie der japanische Regierungschef Shinzo Abe am Mittwoch in Brüssel nach Gesprächen mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und Kommissionspräsident José Manuel Barroso erklärte. Ende 2015 sei das Zieldatum für die Vereinbarung“, so Abe. „Wir haben die Bedeutung eines raschen Abschlusses betont“.

Die seit gut einem Jahr laufenden Gespräche waren unterbrochen worden, da auf EU-Seite Zweifel an der Bereitschaft Japans aufkamen, Handelsschranken für die Einfuhr bestimmter Produkte (wie etwa Autos) ebenfalls zu beseitigen. Schätzungen zufolge könnte ein Freihandelsabkommen die Wirtschaftsleistung sowohl in der EU als auch in Japan um ein Prozent steigern.

Barroso listete anschließend jene Bereiche auf, die für die EU besonders wichtig und für Japan besonders schwierig seien: Marktzugang für Waren einschließlich landwirtschaftlicher Produkte, nichttarifäre Handelshindernisse, öffentliche Auftragsvergabe und geschützte Herkunftsbezeichnungen. „Ich hoffe, dass es dagegen keine Einwände geben wird“, sagte Barroso. „Wir waren und bei unseren Gesprächen einig, dass die Verhandlungen beschleunigt werden müssen.“ Nötig sei allerdings "großer Ehrgeiz" in Sachen Freihandel.

Abe und die EU bekräftigten darüber hinaus am Mittwoch in Brüssel ihre Entschlossenheit, die „strategische Partnerschaft weiter zu vertiefen“. Japan werde sich künftig auch an Missionen im Rahmen der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik beteiligen, sagte Abe. Die EU intensiviert zudem ihre Wirtschaftsbeziehungen mit einer Reihe von asiatischen Ländern, darunter mit Südkorea, das in den Bereichen High-Tech und Pkw mit Herstellern aus Japan konkurriert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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