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12:14 Uhr, 06.09.2016

Japan sieht in Afrika enormes Wachstumspotenzial

Japans Wirtschaft blickt nach Afrika. Das Land wird zu einem der größten Hilfsgeber des Schwarzen Kontinents. Dabei hat Tokio nicht nur Rohstoffe im Blick.

Tokio (Godmode-Trader.de) - Japan hat Afrika entdeckt: Für die nächsten drei Jahre haben die Asiaten Investitionen in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar zugesagt. Gelder im Volumen von zehn Milliarden US-Dollar sind demnach allein für Infrastrukturprojekte auf dem Kontinent vorgesehen. Diese Mittel würden zusammen mit der Afrikanischen Entwicklungsbank eingesetzt. „Wenn man Investitionen aus dem privaten Sektor hinzuzählt, rechne ich mit einer Summe von 30 Milliarden US-Dollar“, sagte Ministerpräsident Shinzo Abe jüngst auf einer Tagung der Internationalen Tokio-Konferenz zur Entwicklung Afrikas (TICAD) in Nairobi, Kenia. „Diese Investition vertraut auf die Zukunft Afrikas, sie ist eine Investition, die Japan und Afrika zusammenwachsen lässt", sagte Abe in Nairobi.

Japan ist wie China vor allem an den Rohstoffen in den afrikanischen Ländern interessiert. Vor drei Jahren hatte das Land bereits 32 Milliarden US-Dollar für einen Zeitraum von fünf Jahren zugesagt. Zwei Drittel der Summe sind in verschiedene Projekte geflossen. „Wir sehen Afrika als letzte Grenze für die Weltwirtschaft an", sagt Kaneko. „Der Kontinent bietet Wachstumspotenzial“.

Mehr als 1000 japanische Wirtschaftsvertreter darunter über 70 Vorstandsvorsitzende von einigen der größten Konzerne des Landes begleiteten den Ministerpräsidenten. „Das Interesse unter japanischen Unternehmen wächst", erklärt die Sprecherin des Außenministeriums, Mariko Kaneko. 73 Absichtserklärungen wurden unterzeichnet.

Afrikas Bedarf an neuer Infrastruktur ist gewaltig und bietet attraktive Geschäftsmöglichkeiten. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung „Nikkei“ plant das Handelshaus Marubeni den Bau eines Kraftwerks in Kenia für rund 1,9 Milliarden US-Dollar. Sumitomo hat ähnliche Pläne in Mosambik im Umfang von fast 2 Milliarden US-Dollar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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