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11:22 Uhr, 20.11.2014

Japan: Kräftiges Exportwachstum sorgt für Erleichterung

Die angeschlagene Wirtschaft Japans sendete ein Hoffnungszeichen: Nach Regierungszahlen vom Donnerstag lagen die für das Land sehr wichtigen Ausfuhren im Oktober fast zehn Prozent höher als vor Jahresfrist.

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Tokio (BoerseGo.de) - Die angezählte japanische Wirtschaft kann einen Erfolg verbuchen: Die wichtigen Exporte des Landes legten im Oktober nach Regierungszahlen vom Donnerstag um 9,6 Prozent zum Vorjahresmonat auf 6,7 Billionen Yen zu. Das ist der stärkste Anstieg seit Februar und das höchste Niveau seit 2008. Ökonomen hatten nur mit einem halb so hohen Zuwachs gerechnet. Die Importe erhöhten sich mit 2,7 Prozent deutlich schwächer.

Dennoch musste Japan erneut ein hohes Handelsdefizit hinnehmen. Der Fehlbetrag in der Außenhandelsbilanzsaldo belief sich im vergangenen Monat auf saisonbereinigter Basis auf 980,0 Milliarden Euro. Allerdings verringerte sich das Defizit binnen Monatsfrist um 80 Milliarden Yen. Japan ist weiterhin abhängig von teuren Energieimporten, weil die Atommeiler des Landes seit der Katastrophe von Fukushima abgeschaltet sind.

Wie in dieser Woche bekannt wurde, ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt wieder in die Rezession gerutscht. Die neue Wirtschaftspolitik des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe - eine Kombination aus lockerer Geldpolitik und staatlichen Konjunkturhilfen - nährte zunächst die Hoffnung, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt aus der Krise mit jahrelanger Deflation und Stagnation herauskommt. Abes „drei Pfeile“ sollten es richten: Aggressives Gelddrucken, Konjunkturspritzen und Reformen. Doch eben letzterer Punkte lässt auf sich warten: Anstatt wirtschaftliche Reformen anzugehen hat Abe diese Woche eine Steuererhöhung verschoben und Neuwahlen ausgerufen. Dieser Pfeil könnte nach hinten losgehen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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