Fundamentale Nachricht
13:53 Uhr, 31.07.2018

Bank of Japan traut sich nicht

Die japanische Notenbank hat ihre extrem lockere Geldpolitik bestätigt und diese zugleich flexibler gestaltet. Der von einigen Marktteilnehmern erwartete große Wurf aber blieb aus.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Notenbank BoJ bleibt bei ihrer ultralockeren Geldpolitik, will ihr Programm von Anleihekäufen jedoch flexibler gestalten. Es werde noch dauern, bis das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht sei, hieß es von den Währungshüter nach ihrer Sitzung in Tokio. Der geldpolitische Rat beließ mit neun zu zwei Stimmen den Strafzins auf Einlagen von Finanzinstituten bei 0,1 Prozent. Das Zinsziel für zehnjährige Staatsanleihen, mit dem die Langfristzinsen gesteuert werden sollen, beträgt ebenfalls unverändert null Prozent.

Der Zehnjahreszins darf sich nun aber vor dem Hintergrund eines allgemeinen Zinsauftriebs an den Märkten in einem größeren Rahmen um das Zinsziel herumbewegen. Zuletzt war der Zehnjahreszins mehrfach über das Renditeziel der BoJ von 0,1 Prozent gestiegen. Darauf hatte die Bank of Japan regelmäßig intervenieren müssen. Die Renditen für Staatsanleihen gaben in einer ersten Reaktion nach der Entscheidung der Notenbank nach. Eine weitere Neuerung ist ein Zinsversprechen. So sagt die Bank of Japan jetzt zu, die extrem niedrigen Kurz- und Langfristzinsen noch längere Zeit fortführen zu wollen.

Angesichts der weltweiten Straffungs-Tendenzen haben sich viele Marktteilnehmer mutigere Schritte der Notenbank in Tokio erwartet - es gab etwa Spekulationen, dass eine Anhebung der Zielrendite erfolgt. Nicht so die Analysten der NordLB. „Wir waren der Ansicht, dass die Notenbank eher bei der aktuellen Agenda bleibt, da die Inflation zu gering und die Risiken zu groß sind“, schrieb Stefan Große in einer ersten Reaktion. Immerhin habe die Bank of Japan schon so eine Art sanften QE-Ausstieg begonnen, da sie das aktuell beschlossene Ankaufvolumen in diesem Jahr noch nicht ausschöpfte. Er rechne erst später im Jahr – unter der Maßgabe, dass der Handelskrieg nicht weiter eskaliert, mit geldpolitischen Änderungen, so Analyst Große.

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