Japan: Erstmals seit Jahren besteht die Chance auf Lohnwachstum
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Tokio (BoerseGo.de) - In Japan haben große Unternehmen erste Signale gesendet, Löhne und Gehälter der Mitarbeiter zu erhöhen. Am vergangenen Mittwoch haben die Konzerne ihre jährlichen Lohnverhandlungen begonnen. Zum ersten Mal seit der Wirtschaftskrise 2008 verlangen die Gewerkschaften eine Lohnerhöhung: Durchschnittlich ein Prozent mehr Grundgehalt wollen sie für ihre Mitglieder. Die führende Gewerkschaft bei Toyota etwa verlangte vergangene Woche monatlich 4000 Yen mehr Gehalt, was einer Erhöhung von 1,15 Prozent entspricht. Gewerkschaften bei Nissan und Honda, den zweit- und drittgrößten Firmen des Landes, verlangen 3.500 Yen bzw. 0,96 Prozent mehr Monatsgehalt. Manager von Toyota wiesen die Forderungen nicht zurück und betonte, sie würden alle Optionen prüfen, um "zu einer positiven Entwicklung beizutragen".
Premierminister Shinzo Abe hat die Unternehmen bereits mehrfach dazu aufgerufen, ihre Gehalts- und Lohnzahlungen zu erhöhen. Ansonsten könnten sich das anziehende Wachstum und die steigende Inflation letztlich als Strohfeuer erweisen. Die laufenden jährlichen Tarifverhandlungen („Shunto“) zwischen Vertretern großer Unternehmen und den Gewerkschaften gelten als wichtiger Meilenstein für mehr Lohn.
Nach Regierungszahlen stagnierten im Gesamtjahr 2013 die Lohnzahlungen, nachdem sie in den beiden vorangegangenen Jahren gesunken waren. Höhere Gehälter und Löhne gelten als Voraussetzung dafür, dass Japan die jahrelange Deflation nachhaltig hinter sich lassen kann. Einige Ökonomen rechnen nicht damit, dass selbst hohe Tarifabschlüsse ausreichen werden, um die Belastungen der Verbraucher durch die im April anstehende Erhöhung der Verbrauchsteuer von fünf auf acht Prozent auszugleichen. Mit der Steueranhebung will die Regierung die staatliche Einnahmeseite stärken. Der Schritt gilt jedoch als Wachstumsrisiko, weil der Binnenkonsum zusätzlich geschwächt wird.
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