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10:12 Uhr, 28.05.2012

Japan: Autohersteller steigern heimische Produktion deutlich

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Tokio (BoerseGo.de) – In Japan haben die drei größten Autohersteller des Landes im April einen deutlichen Anstieg der heimischen Produktion ausgewiesen. Damit unterstreichen die Autobauer die deutliche Erholung der japanischen Wirtschaft nach der verheerenden Naturkatastrophe vom 11. März 2011.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres (per Ende März) konnte der größte japanische Autobauer, Toyota Motor Corporation, seine heimische Produktion um das Fünffache im Jahresvergleich auf 275.761 Einheiten steigern.

Die Nummer 2 der japanischen Autohersteller, Nissan Motor Company, hat im April 85.734 neue Autos hergestellt. Das entspricht einem Anstieg um 94 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei Honda, als drittgrößtem Produzenten, liefen im April 87.049 Autos vom Band. Das entspricht einer Versechsfachung im Jahresvergleich.

Die Daten des Vorjahres waren aber durch die schwere Naturkatastrophe vom 11. März stark belastet. Schwere Überschwemmungen in Folge eines Tsunamis und eine anschließende Atomkatastrophe belasteten den Produktionsprozess japanischer Industrieunternehmen enorm. So mussten Toyota und Honda mit minus 78 und 81 Prozent damals den größten Produktionsrückgang in ihrer Unternehmensgeschichte hinnehmen. Nissans Produktion brach in Folge der Naturkatastrophe um nahezu die Hälfte ein.

Obwohl die Überflutungen in Thailand im Herbst des Vorjahres noch einmal eine Belastung darstellten, konnten die japanischen Autogiganten ihre Versorgungsketten bis zum Jahresende 2011 wieder komplett herstellen.

Im Ausblick auf das laufende Fiskaljahr gehen die Autobauer trotz eines starken Yens von einem soliden Output aus, der die Ergebnisse deutlich antreiben dürfte. „Ich hoffe, dass es ein ruhiges und sicheres Jahr werden wird“, so Toyota-Präsident Akio Toyota auf einer Pressekonferenz zu Beginn des Monats.

Der Absatz konnte von Toyota im April im Jahresvergleich auf 107.826 Einheiten in Japan gesteigert werden. Hier wirkte sich die solide Nachfrage nach Hybridautos und anderen energieeffizienten Fahrzeugen unterstützend aus. Die Exporte des Autogiganten erhöhten sich unterdessen um das Sechsfache auf 180.050 Einheiten.

Nissan konnte seinen heimischen Absatz um 64 Prozent auf 39.413 Einheiten steigern. Der Export wurde von Nissan im April im Jahresvergleich auf 53.660 Einheiten verdreifacht.

Honda verkaufte im April 55.500 Fahrzeuge in Japan und konnte damit seinen Vorjahreswert etwas mehr als verdoppeln. Außerdem exportierte Honda 217.977 Einheiten, was mehr als einer Verdreifachung des Vorjahreswertes entspricht.

Die japanischen Autohersteller bauen im Ausblick auf eine weiterhin hohe Nachfrage der Schwellenländer und eine Erholung des großen US-Automarktes. Aber es bleibt derzeit unsicher bis zu welchem Grad diese Regionen den heimischen Output der japanischen Hersteller steigern können, da die hohe Bewertung des Yens weiterhin auf den Exporten Japans lastet. Daher hoffen die japanischen Autobauer auch auf Kaufanreize durch die japanische Regierung.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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