Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Vortag kommt es am Freitag zu leichten Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt. Die EZB hatte am Donnerstagnachmittag mit ihrer Festlegung, die lockere Geldpolitik für einen ausgedehnten Zeitraum fortzusetzen, die Aktienmärkte beflügelt. Die Börsianer warten nun mit Spannung auf den US-Arbeitsmarktbericht um 14.30 Uhr, der neue Impulse liefern könnte. Nachdem der DAX am Freitag zeitweise bis auf 8.031 Zähler zulegen konnte, musste er die Kursgewinne im Handelsverlauf wieder abgeben. Aktuell steht das Börsenbarometer bei 7.981 Punkten, was einem Minus von 0,16% entspricht.
Charttechnik
Der guten Eröffnung im DAX stellte sich schnell der Widerstandsbereich um 8.035 Punkte entgegen, der kurzfristig für Gewinnmitnahmen sorgte. Ein erster Ausbruchsversuch, der auch übergeordnet für eine Verbesserung im Chartbild sorgen würde, scheiterte somit. Charttechnisch besteht jedoch mit Blick auf den Stundenchart nach der laufenden Konsolidierung die Chance, einen zweiten Angriff auf 8.035 Punkte zu starten. Die Nonfarm Payrolls um 14:30 Uhr könnten den Stein dafür ins Rollen bringen, während bis dahin eine eher abwartende Haltung im DAX zu erwarten wäre.
Thema des Tages
EZB-Direktor Jörg Asmussen soll nach Informationen der "Welt" mit einem Abbruch des Hilfsprogramms für Zypern gedroht haben, wenn der Inselstaat weiter auf Änderungen bei den Konditionen der Finanzhilfen besteht. EZB-Präsident Draghi hatte Forderungen des Landes nach einer Aufweichung des vereinbarten Reformprogramms bereits abgelehnt.
In Portugal wurde die Regierungskrise zunächst abgewendet. Ministerpräsident Pedro Passos Coelho handelte ein Abkommen zur Überwindung der Regierungskrise aus. "Es wurde eine Formel gefunden, mit der die Stabilität der Regierung gewahrt werden kann", sagte Coelho.
Aktien im Blick
Mit einem Plus von 1,73% auf 44,49 Euro sind die Lanxess-Aktien heute Spitzenreiter im DAX. Die Commerzbank hat ihre Kaufempfehlung für Lanxess bestätigt, das Kursziel allerdings von 65 Euro auf 55 Euro gesenkt.
Die Aktien der Commerzbank konnten zunächst weiter von der EZB-Ankündigung einer längerfristigen Fortsetzung der lockeren Geldpolitik profitieren, drehten dann aber mit dem Gesamtmarkt ins Minus und verbilligen sich bis zum Mittag um 0,80% auf 6,29 Euro.
Die Aktien des Pay-TV-Anbieters Sky Deutschland verteuern sich um 4,57% auf 5,99 Euro. Goldman Sachs hat den Wert von „Buy“ auf „Conviction Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 5,50 Euro auf 7,20 Euro erhöht.
Das Solarunternehmen Conergy hat Insolvenz angemeldet. Die Aktien brechen um rund 65% ein und kosten aktuell noch 0,126 Euro.
Konjunktur
Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Mai saisonbereinigt um 1,3% im Vergleich zum Vormonat gesunken. Erwartet wurde eigentlich ein Anstieg um 1,3%, nachdem im Vormonat ein Rückgang um revidiert 2,2% (ursprünglich Rückgang um 2,3%) verzeichnet worden war.
Die Entspannung in der Eurokrise hat sich im Juni fortgesetzt. Die Forderungen der Deutschen Bundesbank im Rahmen des Zahlungsverkehrssystems Target2 sanken bis Ende Juni auf 575,477 Milliarden Euro. Ende Mai hatten sie noch bei 589,2 Milliarden Euro gelegen. Die Target-2-Salden sind ein Indikator für die private Kapitalflucht aus den Euro-Krisenländern und werden deshalb auch als "Krisenindikator" betrachtet. Bei einer Zuspitzung der Euro-Krise flüchtet mehr privates Kapital aus den Krisenstaaten, was zu einem Anstieg der Target2-Forderungen der Bundesbank führt.
In Japan haben sich die wirtschaftlichen Aussichten im Juni weiter verbessert. Der saisonbereinigte Index der Frühindikatoren stieg im Vergleich zum Vormonat um 2,8 Punkte auf 110,5 Prozent, wie die japanische Regierung am Freitag auf vorläufiger Basis mitteilte. Zudem wurde der Wert des Vormonats deutlich von 99,3 Prozent auf 107,7 Prozent nach oben revidiert. Die Volkswirte hatten für Juni im Konsens nur mit 96,3 Prozent gerechnet.
Währungen
Der US-Dollar weitet am Freitag seine tags zuvor gemachten Gewinne auf breiter Basis aus. EUR/USD erreichte bei 1,2867 ein frisches Fünfwochentief. GBP/USD markierte bei bislang zutiefst 1,4967 ein Dreieinhalbmonatstief. Sowohl die Europäische Zentralbank als auch die Bank of England hatten am Donnerstag zinspessimistische Statements veröffentlicht.
Gegenüber dem Yen gab der US-Dollar hingegen nach überraschend positiven japanischen Wirtschaftsdaten bis 99,84 im Tief nach. So kletterten die Frühindikatoren im Mai überraschend deutlich auf 110,50 Punkte. Analysten hatten im Konsens mit einem Indexstand von 96,3 Zählern gerechnet, nach einem Wert von 107,7 Punkten im Vormonat.
Rohstoffe
Deutlich abwärts geht es am Freitag mit den Edelmetallpreisen. Der Goldpreis verbilligt sich um 1,18% auf 1.234,72 Dollar. Händlern zufolge ist das eine Reaktion auf jüngste die Entspannung in der Eurokrise, nachdem in Portugal die Regierungskrise offenbar zunächst abgewendet werden konnte.
Hinweis: Der Abschnitt Charttechnik wurde von Rene Berteit verfasst, der Abschnitt Währungen von Tomke Hansmann.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.