Fundamentale Nachricht
12:24 Uhr, 03.02.2014

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Montag trotz guter Nachrichten von der deutschen Industrie abwärts. Besonders die weiterhin schwächelnden Währungen einiger Schwellenländer und das derzeit fehlende Marktvertrauen der Anleger drücken aufs Kontor.

Erwähnte Instrumente

DAX

Nach einem soliden Start tendierte der deutsche Aktienmarkt bereits in den ersten Handelsminuten gen Süden. Gegen Mittag liegt der Leitindex Dax mit 0,64 % bei 9.245 Punkten im roten Terrain. Das Umfeld für die Marktakteure bleibt weiter fragil. Insbes. beim Blick auf China gibt es neue Befürchtungen: Die Stimmung in den Chefetagen der chinesischen Industrie fiel im Januar auf den niedrigsten Stand seit Juli.

Charttechnik

Der Dax testet heute abermals einen Unterstützungs-Bereich bei ca. 9.250 Punkten. Die letzten drei Handelstage zeigen hier zwar Kaufneigung an. So bildete sich am Freitag auch ein Hammer, ein potenzielles Trendwendemuster der Candlesticks. Noch aber kann aus charttechnischer Sicht keine Entwarnung gegeben werden. Erst ein Anstieg über ca. 9.415 Punkten würde eine Entspannung anzeigen – ein Fall unter das jüngste Wochentief würde hingegen einen Test der relevanten Unterstützungszone zwischen ca. 9.050 bis 8.950 Punkten initiieren.

Thema des Tages

Chinas Unternehmensentscheider sind in schlechter Stimmung. Der Handelsverband CFLP veröffentlichte am Montag den offiziellen Einkaufsmanagerindex Service für Januar. Der Wert ist von 54,6 Punkten im Vormonat auf 53,4 Zähler deutlich zurückgegangen. Der tiefste Stand seit zwei Jahren. Der Indikator für die Industrie sank laut Angaben vom Wochenende von 51,0 Punkten im Dezember auf nur noch 50,5 Zähler.

Die Werte liegen zwar nach wie vor über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Nach Ansicht von Ökonomen zeigen die Daten aber durchaus, dass Chinas Binnenwirtschaft zur Schwäche neigt. Die Finanzmärkte im Reich der Mitte konnten auf die jüngsten Daten noch nicht reagieren. Wegen des Neujahrsfestes blieben die Börsen in Hongkong und Schanghai zum Wochenbeginn geschlossen.

Aktien im Blick

Die Commerzbank-Aktie konnte nach einem Bericht über einen offenbar kurz bevorstehenden Verkauf von Altlasten am Vormittag zunächst zulegen, liegt mittlerweile aber im Trend und gibt aktuell 0,90 % ab.

Aktien der Porsche SE gaben zuletzt 0,67 % ab. Ein US-Hedgefonds hat seine Klage wg. hoher Verluste im Zuge der Übernahmeschlacht zw. VW und Porsche ausgeweitet.

Sky Deutschland verlieren nach einer Kurszielsenkung durch Goldman Sachs 0,92 %.

TAG Immobilien werden von den Ergebnissen einer Sonderprüfung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC gestützt. Die Aktie gewinnt leicht (+0,26 %).

Konjunktur

Eurozone I: In den Industrieunternehmen des Euroraums hat sich die Stimmung zu Jahresbeginn spürbar verbessert. Der finale Markit-Einkaufsmanagerindex steigt um 1,3 Punkte auf 54,0 Zähler. Das ist der höchste Stand seit Mai 2011. Der Wert liegt etwas höher als zunächst gemeldet. In Deutschland (56,6), Italien (53,2) und Spanien (51,1) liegen die Indikatoren weiter über der Wachstumsgrenze von 50 Punkten, nur in Frankreich darunter (49,3).

Eurozone II: Das Haushaltsdefizit aller Euro-Länder belief sich im dritten Quartal 2013 mit 3,1 % des BIP auf dem niedrigsten Wert seit fünf Jahren.

Währungen

EUR/USD erholt sich am Montag von seinem zuvor erreichten Zweimonatstief bei 1,3475 und notierte bislang bei 1,3519 im Hoch, während GBP/USD nach einem enttäuschenden britischen Einkaufsmanagerindex weiter nachgibt und bei 1,6329 ein frisches Zweiwochentief erreicht hat.

AUD/USD ist fester in die neue Handelswoche gestartet und notierte bislang in der Spitze bei 0,8798. Für den „Aussie“ rückt der RBA-Zinsentscheid in der Nacht auf Dienstag näher (Konsens unverändert bei 2,50 %).

Rohstoffe

Die Stimmungseintrübung in Chinas Chefetagen sorgt für Kaufzurückhaltung am Ölmarkt. Das Fass WTI gibt 0,28 % auf 97,28 US-Dollar ab.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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