Fundamentale Nachricht
12:09 Uhr, 13.01.2014

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

Nach wie vor ist die Fed ein wichtiges Gesprächsthema am Markt. Die Frage ist, ob die Notenbank bei einem negativen Trend am Arbeitsmarkt tatsächlich in der Lage ist, das Anleihenkaufprogramm wie geplant zu stutzen. Trotz der alten, neuen Unwägbarkeiten zeigt sich der Dax zu Wochenbeginn freundlich.

Erwähnte Instrumente

DAX

Der deutsche Aktienmarkt ist freundlich in die neue Woche gestartet. Der Dax legte in den ersten Minuten 0,23 % zu. Auch gegen Mittag liegt der Index in dieser Größenordnung vorne (+0,18 %) und notiert nur wenige Punkte unterhalb der 9.500-er Marke. Nach wie vor ist die Fed ein wichtiges Gesprächsthema am Markt. Nach den zuletzt schwach ausgefallenen US-Arbeitsmarktzahlen könnte die Notenbank die eigentlich geplante Reduzierung der milliardenschweren Konjunkturstützen weiter hinausschieben.

Charttechnik

Der Dax pendelt zu Wochenbeginn in seiner kurzfristig neutralen Kursspanne zwischen 9.400 und 9.550 Punkten seitwärts. Damit steht eine charttechnische Entscheidung darüber, ob der übergeordnete Aufwärtstrend direkt wieder aufgenommen wird oder sich doch noch die Ende Dezember begonnene Korrektur fortsetzt, weiterhin aus. Bis dahin ist mit einem weiteren Pendeln in dieser Range zu rechnen.

Thema des Tages

Die strengen Regeln für Banken (Basel III) werden aufgeweicht. Die von 2018 an geplante Verschuldungsquote (Leverage Ratio) soll nicht mehr so streng ausfallen wie es die Aufseher bisher geplant haben, teilte der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht mit. Die Änderungen lassen Banken nach außen finanzkräftiger wirken.

Von 2018 an müssen die großen Banken zwar nach wie vor für bedeutende Teile der Bilanzsumme - und nicht nur wie bisher für die als risikoreich eingestuften Aktivitäten - Kapital vorhalten. Allerdings kamen die Aufseher den Instituten etwa bei der Verrechnung von bestimmten Positionen oder der Berücksichtigung von nicht bilanzierten Geschäften entgegen. Die Änderungen dürften vor allem Banken profitieren, die im Derivatehandel tätig sind.

Aktien im Blick

Weniger Regulierungsstrenge bei Basel III treiben die Aktien der Deutschen Bank (+3,36 %) und der Commerzbank (+3,71 %) an.

Der Autozulieferer Continental will im laufenden Jahr wieder ordentlich zulegen, was am Aktienmarkt gut ankommt. Der Titel legt um 1,62 % zu.

Südzucker steht angesichts hoher Rohstoffkosten und niedrigerer Zuckererlöse weiterhin unter Druck, die im 3. Quartal vorgelegten Rückgänge waren aber harmloser als befürchtet. Die Aktie steigt im MDax um 6,24 % an.

Insgesamt hat Airbus in 2013 Bestellungen für 1619 neue Maschinen eingeheimst. Ein neuer Rekord, der am Markt honoriert wird (+0,90 %).

Konjunktur

Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau lag im November um real 7 % über dem Ergebnis des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft sank dabei um 1 %, das Auslandsgeschäft stieg um 12 %.

Die Industrieproduktion Italiens legte im November um 0,3 % zu. Es ist bereits der dritte Zuwachs in Folge. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone konnte zudem am Montag so günstig Kapital für drei Jahre besorgen wie noch nie. Die Rendite sank auf ein Rekordtief von 1,51 %.

Der OECD-Frühindikator CLI steigt im November um 0,2 Zähler (m/m) auf 100,9 Punkte.

Währungen

Der US-Dollar macht zu Wochenbeginn einen Teil der am Freitag nach den enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten gemachten Verluste gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Yen) wieder wett. EUR/USD fiel vom Freitagshoch bei 1,3687 bislang bis 1,3654 zurück, während GBP/USD von 1,6517 bis zutiefst 1,6420 nachgab.

Unterstützung bekommt der Greenback dabei von Kommentaren der beiden Fed-Vertreter Bullard und Lacker. Diese hatten sich trotz der geringen Zahl der neu geschaffenen Stellen für eine Fortsetzung der Reduzierung der US-Anleihenkäufe (Tapering) ausgesprochen.

Rohstoffe

Die Feinunze Gold kostet zur Stunde 1,247 US-Dollar, am Morgen war sie erstmals seit einem Monat über die Marke von 1.250-US-Dollar gestiegen. Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Fed stützt den Preis des Edelmetalls.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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