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DAX
Vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts um 14.30 Uhr ist am deutschen Aktienmarkt gespanntes Abwarten angesagt. Der DAX sinkt aktuell um 0,62% auf 9.024,63 Punkte. Die gestrige Leitzinssenkung durch die EZB hat sich erstmal als Strohfeuer erwiesen. Viele Anleger und Händler erhoffen sich nun von den US-Arbeitsmarktdaten neue Hinweise darauf, wann die US-Notenbank ihre milliardenschweren Anleihekäufe zurückfährt. Der Exportüberschuss Deutschlands ist unterdessen auf ein neues Rekordniveau geklettert (siehe Konjunktur).
Charttechnik
Die Volatilität im DAX ist heute überschaubar und im Schwerpunkt bewegt sich der Index seitwärts. Dies könnte bis zur Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten um 14:30 Uhr oder länger anhalten. Neue Impulse können oberhalb von ca. 9.045 Punkten mit Chancen in Richtung 9.070/85 Punkten bzw. unterhalb von 9.014 Punkten mit Abwärtspotential bis auf 8.950/30 Punkte entstehen.
Thema des Tages
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft. Das Rating wurde um eine Stufe von AA+ auf AA gesenkt, wie S&P am Freitag mitteilte. Damit bewertet S&P die Kreditwürdigkeit Frankreichs nun mit der dritthöchsten Stufe. Im Januar 2012 hatte Frankreich bei S&P das Top-Rating AAA verloren. S&P begründete die aktuelle Herabstufung mit den schwachen Wachstumserwartungen für die französische Wirtschaft. Es sei unwahrscheinlich, dass die von der französischen Regierung verfolgte Politik den mittelfristigen Wachstumsausblick verbessern könne, so S&P. Eine weitere Abstufung droht vorerst aber nicht. Der Ausblick wurde von "negativ" auf "stabil" hochgesetzt. Die Renditen französischer Staatsanleihen zogen am Freitag trotzdem spürbar an.
Aktien im Blick
Spitzenreiter im DAX mit einem Plus von 2,6% sind die Aktien von K+S, nachdem J.P. Morgan die Papiere von "Underweight" auf "Neutral" hochgestuft hat.
Die Allianz-Aktien verteuern sich um 1,0%. Der Versicherungskonzern hat die Analystenschätzungen übertroffen und das Gewinnziel für das Gesamtjahr leicht angehoben.
In der zweiten Reihe brechen Puma nach einer Gewinnwarnung um 1,8% ein.
Die RTL-Aktien werden in den Index MSCI Germany aufgenommen und verteuern sich um 2,7%.
Konjunktur
Der deutsche Exportüberschuss ist im September auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Der sogenannte Handelsbilanzsaldo erhöhte sich auf 20,4 Milliarden Euro. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Juni 2008 um 0,6 Mrd. Euro übertroffen. Im Vergleich zu August stiegen die deutschen Exporte im September um 1,7%, während Ökonomen nur mit einem Zuwachs von 0,4% kalkuliert hatten. Die Importe sind unterdessen auf Monatssicht um 1,9% gesunken.
Der Umsatz in der deutschen Industrie ist im September um 0,8 % gegenüber dem August-Wert zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt meldete. Im Vormonat wurde noch ein Plus von revidiert 2,4 % erzielt.
Währungen
EUR/USD hat sich von seinem erdrutschartigen Verlust bis 1,3294 im Tief am Donnerstag nach der überraschenden EZB-Zinssenkung wieder ein gutes Stück erholt. Im europäischen Handel am Freitagvormittag bewegt sich das Währungspaar trotz der Rating-Abstufung Frankreichs durch S&P im niedrigen 1,34er-Bereich.
EUR/CHF erholt sich ebenfalls von seinem gestrigen Kursrücksetzer bis 1,2278 im Tief und erreichte unterstützt von schwächer als erwartet ausgefallenen schweizerischen Einzelhandelsdaten bislang 1,2305 im Hoch. AUD/USD schlägt sich angesichts eines zinspessimistischer als erwartet aufgefallenen Sitzungsprotokolls des letzten Treffens der australischen Notenbank recht wacker und notiert gegen 11:45 Uhr MEZ bei 0,9452.
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