Fundamentale Nachricht
12:28 Uhr, 10.12.2013

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

Die deutschen Aktienindizes sind am Dienstag nach leichten Auftaktverlusten ins Plus geklettert. Dabei verharrt der Dax auf hohem Niveau über 9200 Punkten. Laut Börsianern warten Anleger auf Impulse von der Fed in der kommenden Woche. Heute interessieren aber vordringlich Wirtschatsdaten aus der Eurozone und China.

Erwähnte Instrumente

DAX

Durchwachsene Konjunkturdaten aus Europa konnten die Märkte nur kurzfristig belasten. So drehte der Dax gegen Mittag wieder leicht ins Plus ( +0,14 % auf 9.208 Punkte). Übergeordnet bleibt die Stimmung bullisch. Auch die sog. Jahresendrallye ist noch immer eine Option.

Charttechnik

Nach der schwachen Eröffnung haben sich die Käufer gleich in der ersten Stunde stark zurückgemeldet. Damit wird der Widerstandsbereich bei 9.225 Punkten erneut attackiert. Ein Ausbruch über diesen eröffnet weiteres Potenzial bis auf 9.253/87 Punkte, während bei einem Rückfall unter 9.198 Punkte mit einem Test des Tagestiefs zu rechnen wäre.

Themen des Tages

Chinesische Konjunkturdaten lieferten am Dienstag starke Signale. Dort ist die Industrieproduktion im November um 10 % gestiegen. Die Geschäfte der chinesischen Einzelhändler laufen ebenfalls weiter rund. Der Einzelhandelsumsatz zog um 13,7 Prozent an. Außerdem erhöhten sich die Anlageinvestitionen der Unternehmen zwischen Januar und November um 19,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die chinesische Regierung hat für das laufende Jahr ein Wachstumsziel von 7,5 % ausgegeben. Sollte sich die bisherige Entwicklung fortsetzen, dürfte es übertroffen werden.

Die EU-Finanzminister verhandeln derzeit über ein System zur Abwicklung bzw. Sanierung maroder Banken. Es soll zum 1. Januar 2015 in Kraft treten und die bereits vereinbarte europäische Bankenaufsicht ergänzen. Die EZB bleibt skeptisch und rechnet nicht mit einer schnellen Lösung. Er erwarte ein weiteres Finanzministertreffen vor dem EU-Gipfel in der kommenden Woche, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen.

Aktien im Blick

Ein positiver Kommentar von JPMorgan hievt die Commerzbank-Aktie auf ein 9-Monats-Hoch. Die Aktien legen aktuell um 3,65 % auf 11,10 Euro zu. Die Analysten rechnen mit geringeren Verlusten aus faulen Schiffskrediten

Angetrieben von einem starken Wachstum in China erzielte Volkswagen bei seiner Kernmarke VW im November ein Absatzplus von 3,4 %. Die Aktie verliert dennoch 0,41 %.

Wegen eines Bestechungsfalls in Nigeria vor zehn Jahren muss der Bau- und Industriedienstleister Bilfinger eine millionenschwere Geldbuße zahlen. Die Aktionäre nehmens gelassenm, der Titel verliert aktuell lediglich 0,21 %.

Die Papiere von ElringKlinger rutschten nach einer Verkaufsempfehlung der DZ Bank um 1,81 % ab.

Konjunktur

Die Wirtschaft Italiens ist laut finalen Daten der Statistikbehörde Istat im dritten Quartal nicht mehr geschrumpft. Demnach lag das BIP so hoch wie im Quartal zuvor. In einer ersten Schätzung war noch ein Rückgang um 0,1 % ausgewiesen worden.

Die Industrieproduktion in Frankreich ist im Oktober überraschend um 0,3 % zum Vormonat gesunken, wie das nationale Statistikamt Insee mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,1 % gerechnet. Die September-Zahlen wurden um 0,2 Punkte nach oben korrigiert.

Währungen

Der US-Dollar setzt seine Verlustriege fort, wobei EUR/USD ein frisches Fünfwochenhoch bei 1,3768 erreicht hat. GBP/USD notierte nach Veröffentlichung einer wie erwartet ausgefallenen britischen Industrieproduktion bislang bei 1,6466 in der Spitze.

EUR/NOK handelt nach etwas stärker als erwartet gestiegenen norwegischen Verbraucherpreisen weiterhin in der Nähe seines am 6. Dezember 2013 erreichten knappen Vierjahreshochs bei 8,4545. EUR/SEK ist nach massiv enttäuschenden Daten aus der schwedischen Industrie auf ein frisches 2013er-Hoch bei 8,9673 geklettert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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