Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt!

DAX

Erkennbare Fortschritte im US-Haushaltsstreit, allgemeine Entspannung in der Eurokrise und ein aktuell erfreulicher Anstieg des viel beachteten ZEW-Konjunkturindex - gute Gründe für Investoren zuzukaufen und den Dax auf ein neues Allzeithoch (akt. 8.786 Punkte) zu hieven, ein Plus zur Handelseröffnung von 0,71 %. Experten warnen dennoch vor zuviel Euphorie am Markt. Die Lage in den USA sei noch viel zu undurchsichtig, um ungetrübten Optimismus zu streuen, so Marktexperte Gojny von der Essener National-Bank.

Charttechnik

Mit einem Kurssprung nach oben kann der Dax heute in Richtung 8.800 Punkte ansteigen. Zwar dürfte sich über den Mittag eine Verschnaufpause durchsetzen. Aus charttechnischer Perspektive besteht jedoch noch kurzfristiges Aufwärtspotenzial in Richtung 8.850 Punkte. Die aktuell positive Stimmung würde sich zudem erst bei einem deutlichen Rückfall unter 8.650 Punkten eintrüben.

Thema des Tages

In den USA stehen Republikaner und Demokraten offenbar kurz vor einem Kompromiss im Haushaltsstreit. Spitzenvertreter von Republikanern und Demokraten arbeiten gemeinsam an einer Übergangslösung. Der Chef der Demokraten im Senat, Reid, sagte, er habe in Verhandlungen mit seinem republikanischen Kollegen McConnell enorme Fortschritte erzielt. Eine endgültige Einigung stehe aber noch aus.

Diskutiert wird über einen neuen Kompromissvorschlag, der eine Anhebung der Schuldengrenze in einem Ausmaß vorsehe, das eine Handlungsfähigkeit bis in das neue Jahr hinein gewährleisten würde. Zudem würden weitere Gespräche zur Senkung des Defizits vereinbart, um bis Jahresende eine Einigung zu erzielen.

Aktien im Blick

BMW will im kommenden Jahr eine fünfstellige Zahl des Elektroautos i3 verkaufen. Zuvor hatte Bernstein Research das Kursziel für die Titel von 90,00 auf 100,00 Euro angehoben und die Aktien weiter zum Kauf empfohlen. BMW legen aktuell um 2,32 % zu.

Lanxess-Titel steigen um 3,90 %. Der französische Reifenhersteller Michelin erwartet eine steigende Pneu-Nachfrage in Europa. Ebenso ziehen Continental um 1,47 % an. Beide Unternehmen stellen u. a. Kautschuk für die Reifenproduktion her.

ProSiebenSat.1 will bis 2015 seinen Umsatz verglichen mit 2010 um 800 Mio. Euro steigern. Sell on good News? Die Aktie verliert zur Stunde 0,58 %.

Konjunktur

Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ermittelte ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen für Deutschland ist im Oktober das 3. Mal in Folge gestiegen. Er verbesserte sich von 49,6 auf 52,8 Punkte und damit stärker vom Markt erwartet worden war. Die ZEW-Konjunkturlage sank hingegen um 0,9 auf 29,7 Punkte. Für die Eurozone verbuchte der Erwartungsindex auf hohem Niveau einen weiteren Anstieg (59,1 nach 58,6 Zählern).

Nach Angaben der italienischen Zentralbank in Rom ist die Staatsverschuldung im August um 13,9 Mrd. Euro auf 2,06 Bio. Euro gesunken.

Die Inflationsrate Großbritanniens liegt im September bei annualisiert plus 2,7 %. Ökonomen hatten einen Anstieg um 2,6 % erwartet.

Währungen

Der US-Dollar befindet sich auf breiter Basis im Aufwind. EUR/USD fällt nach einem erfolglosen Anlauf auf die 1,36er-Marke bislang bis 1,3497 im Tief zurück – und dies, obwohl die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen erfreulich waren.

GBP/USD verliert nach gemischten britischen Inflationsdaten ebenfalls und notierte bislang bei 1,5928 im Tief. AUD/USD ist hingegen nach Veröffentlichung eines wenig zinspessimistischen Sitzungsprotokolls der Reserve Bank of Australia auf ein knappes Viermonatshoch bei 0,9548 geklettert.

Rohstoffe

Der Goldpreis ist heute mit 1.257 US-Dollar je Feinunze auf den tiefsten Stand seit 3 Monaten gesunken (-1,23 %). Das Anlegerinteresse bleibt schwach, die technische Dynamik ist negativ geworden.