IWF zeichnet düsteres Bild von der Weltwirtschaft
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Washington (BoerseGo.de) - Trotz der günstigen Ölpreise und dem Wachstumsmotor USA wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr insgesamt laut der Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) langsamer als zuletzt erwartet wachsen. In diesem Jahr rechnet der IWF nun noch mit einem globalen Wachstum in Höhe von 3,5 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Vorhersage im Oktober.
Grund dafür sind vor allem gesenkte Erwartungen für China, Russland, Japan und die Euro-Staaten. Für die USA hob der IWF seine Prognose dagegen an. In der Eurozone wird für das laufende Jahr mit einem Wachstum in Höhe von 1,2 Prozent gerechnet, 0,2 Punkte weniger als zuvor prognostiziert. Für China erwartet der IWF ein Wachstum von 6,8 Prozent, noch einmal weniger als 2014. Russlands Wirtschaft soll in diesem Jahr nach den IWF-Erwartungen wegen der gesunkenen Einnahmen aus Ölexporten und der politischen Spannungen sogar um 3 Prozent schrumpfen.
Die Weltwirtschaft profitiere zwar von den niedrigen Ölpreisen, doch werden die Vorteile durch negative Faktoren wie schwächere Investitionen mehr als ausgeglichen, sagte IWF-Forschungsdirektor Olivier Blanchard. Die Welt stehe vor starken und komplizierten Gegenströmungen, sagte er. „Auf der einen Seite wirkt sich der Rückgang der Ölpreise positiv auf größere Volkswirtschaften aus. Auf der anderen Seite beeinträchtigen schlechtere, langfristige Aussichten in vielen Teilen der Welt die Nachfrage, was einen starken Sog auslöst.“
2016 soll das globale Wachstum auch nur um 3,7 Prozent zulegen - 0,3 Punkte weniger als zuletzt erwartet. Der Währungsfonds forderte mehr Anstrengungen zur Ankurbelung der Konjunktur und strukturelle Reformen.