IWF: Schuldenerleichterungen für Griechenland unabdingbar
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Durch das dritte Hilfsprogramm wird die Verschuldung Griechenlands weiter in die Höhe schnellen. Bis Ende 2018 ist mit einem Schuldenstand von fast 200 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung zu rechnen, wie neue Berechnungen des IWF zeigen. Die derzeitige Schuldensituation sei "unhaltbar", heißt es in einer IWF-Analyse. Deshalb seien Schuldenerleichterungen für Griechenland erforderlich, die weit über das hinausgehen, was die Eurogruppe bisher in Betracht gezogen hat. Nur dann habe die Wirtschaft des Landes eine Chance, sich zu erholen und mit der Zeit auf eigene Beine zu kommen.
Der IWF schlägt eine deutliche Verschiebung der Zahlungsfristen in die Zukunft vor. Konkret sollte Griechenland eine Frist von 30 Jahren für die Begleichung der Schulden eingeräumt werden - auch für die neuen Verbindlichkeiten aus dem dritten Hilfspaket. Eine andere Möglichkeit wären ein "tiefer Schuldenschnitt" bei den bestehenden Krediten oder jährliche Transferzahlungen für den griechischen Staatshaushalt.
Schon vor der neuen Vereinbarung mit Griechenland hatte der IWF davor gewarnt, dass die Schulden Griechenlands nicht tragfähig seien. Durch das dritte Hilfspaket werde die Situation nur noch schlimmer. Umso verwunderlicher ist es, dass die Eurogruppe nicht auf die Warnungen des IWF hört oder hören will. Immerhin war es insbesondere die deutsche Regierung, die die Expertise des IWF im Umgang mit Krisenstaaten immer wieder hervorgehoben und deshalb eine Beteiligung der Institution bei der Lösung der Schuldenkrise zur Bedingung gemacht hat. Obwohl man selbst der Meinung ist, dass der IWF die bessere Expertise hat, ignoriert man seine Vorschläge geflissentlich - vermutlich aus rein politischen Gründen.
Mit dem dritten Hilfspaket werden weiterhin nur die Symptome bekämpft. Eine Lösung ist nach wie vor in weiter Ferne. Ursache der Probleme ist nicht primär die zu hohe Schuldenlast. Es sind die maroden Strukturen in Griechenland und die zu starke Währung. Solange diese Probleme nicht ernsthaft angegangen werden, wird Griechenland wirtschaftlich und finanziell nicht auf die Beine kommen. Dies erfordert jedoch auch einen Grexit, der mit einem Schuldenschnitt einhergeht. Dies wäre auch für die europäische Integration dringend vonnöten. Europa wird nur weiter zusammenwachsen, wenn die EU auch mal bereit ist, einen Schritt zurückzugehen. Ein Grexit wäre zweifelsohne ein Schritt zurück. Dies würde aber langfristig eine gesundere Basis schaffen für die EU. Gerade die Unumkehrbarkeit des Euro bewirkt meines Erachtens langfristig genau das Gegenteil.
Die Tragfähigkeit einer Staatsverschuldung ist ja nicht nur von der Höhe der Gesamtlast abhängig, sondern auch von den Zinsen die zu berappen sind.
Mal ganz abgesehen von der Realverzinsung, dem Wirtschaftswachstum und der Gesamtverschuldung !
Warum verschweigt der IWF das eigentlich immer in seinen "Ratschlägen" ?
Da werden immer nur plakativ die Zahlen der Verschuldung zum BIP genannt.
die wahren Problme hängen mit dem bestehenden Geldsystem zsammen! Weshalb will man denn Griechenland verschulden???Ganz einfach -da kann man doch gut verdienen und dieser sogenannte Privatisierungsfonds dient nur dazu das Tafelsilber in private kanäle zu verscherbeln.Die Griechen haben davon garnichts!
Leider verstehen nicht alle diese Sache und glauben weiter an das was die gleichgeschalteten Medien berichten!
Man muss nur das Statement des IWF lesen um zu begreifen:alles was in den letzten 5 jahren gemacht wurde war falsch(auch das Geld an Banken geflossen ist und gar nicht bei den Leuten angekommen ist) und jetzt wird dieser Irrsinn weiterbetrieben???
Kann mir nicht vorstellen das dies gewünscht ist von den Griechen