Fundamentale Nachricht
11:12 Uhr, 12.02.2015

IWF schnürt milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine - Einigung in Minsk

Der Internationale Währungsfonds hat sich mit der ukrainischen Regierung auf ein neues Hilfspaket geeinigt. Die Meldung lief genau zu dem Zeitpunkt über den Ticker, als in Minsk von einer Einigung im Ukraine-Konflikt die Rede war. Ein guter Tag für das geschundene Land!

Washington/ Kiew/Minsk (BoerseGo.de) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich mit der Ukraine auf Finanzhilfen in Milliardenhöhe geeinigt. IWF-Chefin Christine Lagarde sagte am Donnerstag, das Land soll nach diesem vorläufigen Plan zunächst 17,5 Milliarden Dollar erhalten. Die Gremien des Fonds müssten dem auf vier Jahre angelegten Hilfspaket allerdings noch zustimmen.

Die Vereinbarung ist auf Beamtenebene getroffen worden und beinhaltet ein neues wirtschaftliches Programm. Die Regierung in Kiew zeige sich bereit, dafür umfassende Reformen umzusetzen, sagte Lagarde. So sei zugesagt worden, das Bankenwesen zu restrukturieren, staatliche Unternehmen zu reformieren, Energietarife zu erhöhen und weiter die Korruption zu bekämpfen „Das Programm ist ehrgeizig und es ist nicht ohne Risiko", sagte die IWF-Chefin. Aber es sei auch „realistisch“.

Parallel solle die Ukraine Geld aus anderen Quellen bekommen - etwa von der Europäischen Union und einzelnen Ländern. Insgesamt könne das Land nach den Worten von Lagarde mit Hilfen von rund 40 Milliarden Dollar rechnen. Die Ukraine steht nach einem Jahr politischer Umbrüche und einem Krieg mit prorussischen Separatisten im Osten des Landes am Rande des Staatsbankrotts.

Kremlchef Putin zufolge ist auf dem Ukraine-Krisengipfel in Minsk eine Einigung über eine Waffenruhe für das Kriegsgebiet im Osten des Landes zustande gekommen. Sie solle ab diesem Sonntag 0.00 Uhr gelten, sagte er am Donnerstagmorgen nach Verhandlungen mit Kanzlerin Merkel und dem französischem Präsidenten Hollande. Innerhalb von 14 Tagen sollen zudem alle schweren Waffen abgezogen werden. Das Abkommen wurde auch bereits von den pro-russischen Separatisten unterzeichnet. Bundeskanzlerin Merkel bezeichnete die Einigung als „Hoffnungsschimmer“. Hollande meinte, es sei noch viel Arbeit zu erledigen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten