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15:54 Uhr, 20.09.2011

IWF redet verantwortlichen Euro- und US-Politikern ins Gewissen

Washington (BoerseGo.de) – Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch der Internationale Währungsfonds (IWF) angesichts der Euro-Schuldenkrise und der schwachen US-Wirtschaft Hand an seine Konjunkturaussichten legt. Der IWF schraubt laut seinem aktuellen Weltwirtschaftsausblick die Aussichten für die weltweite Wirtschaft deutlich nach unten. Global sei nur noch mit einem Plus von 4 Prozent zu rechnen, heißt es in dem IWF-Ausblick, der am Dienstag in Washington vorgestellt wurde. Das sind 0,5 Punkte weniger als zuvor veranschlagt.

Die Weltwirtschaft sei "in einer gefährlichen neuen Phase", heißt es in dem Bericht weiter. Komme die Schuldenkrise in der Eurozone nicht unter Kontrolle und sacke die ohnehin schon schwache US-Wirtschaft weiter ab, drohe beiden Wirtschaftsräumen der Rückfall in die Rezession. „Die Wirtschaft der Eurozone und der USA könnten 2012 in die Rezession zurückfallen, sollten die wirtschaftlichen und finanziellen Probleme nicht angegangen werden“, warnt der IWF.

Apropos USA: Die amerikanische Wirtschaft kommt in dem Konjunkturbericht gar nicht gut weg: Der IWF stuft seine Wachstumsprognosen für die US-Wirtschaft für das laufende Jahr von 2,5 um einen ganzen Prozentpunkt auf jetzt 1,5 Prozent ab. Für 2012 liegt der reduzierte Ausblick neu bei 1,8 Prozent, nach zuvor 2,7 Prozent. In der Eurozone erwartet der Fonds im kommenden Jahr ein Wachstum von kläglichen 1,1 Prozent

Die USA warnt der Fonds vor "hastigen Ausgabenkürzungen". Die US-Notenbank sollte weiter für "unkonventionelle Unterstützung" bereitstehen. Abschließend heißt es: Sofern die Politik mittels Konjunkturprogrammen nicht einschreite, sei nur mit einer langwierigen und holprigen Erholung der US-Wirtschaft zu rechnen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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