Fundamentale Nachricht
12:43 Uhr, 14.06.2016

IWF fordert China zu schnellen und nachhaltigen Reformen auf

Der Internationale Währungsfonds ist zunehmend über Chinas rasant steigende Unternehmensschulden besorgt und mahnt tiefgreifende Reformen an. Ansonsten könnten „Schwachstellen wachsen“ und Pufferzonen, um wirtschaftliche Schocks zu überstehen, schwinden.

Peking (Godmode-Trader.de) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat weitere Reformen in China angemahnt, um wirtschaftlichen Unsicherheiten entgegenzuwirken. Der konjunkturelle Ausblick für die Volksrepublik habe sich verschlechtert, sagte IWF-Vize-Chef David Lipton in einem Bericht zu China in Peking. Als Grund seiner Besorgnis nannte er die stark steigenden Unternehmensschulden, strukturelle Überkapazitäten sowie einen undurchsichtigen Finanzsektor. Das Land steuere auf ernste Probleme zu, wenn es die hohe Verschuldung seiner Staatsfirmen nicht in den Griff bekomme, betonte Lipton.

China müsse vor allem die Haushaltsdisziplin verbessern sowie die schwächsten Firmen umstrukturieren und zum Teil schließen, um deren Schulden unter Kontrolle zu bringen, sagte der IWF-Vize. Die Unternehmen sind laut IWF-Berechnungen mittlerweile mit einem Wert von 145 Prozent der Wirtschaftleistung der Volksrepublik verschuldet, wovon mehr als die Hälfte auf ineffiziente Staatsunternehmen entfalle. In China steigen vor allem die Schulden staatlicher Industrieunternehmen. So werden mehr Fabriken am Laufen gehalten als für die Nachfrage eigentlich notwendig wären. Peking hatte angekündigt, Überkapazitäten abzubauen und Millionen Arbeitsplätze in der Kohle- und Stahlindustrie des Landes zu streichen. Laut Lipton müsste das Tempo der Reformen jedoch beschleunigt werden, weil „Schwachstellen wachsen“ und Pufferzonen, um wirtschaftliche Schocks zu überstehen, schwinden.

Aufgrund der jüngsten politischen Maßnahmen sieht der IWF-Experte eine „kurzfristige“ Stabilisierung des Wachstums. Der Währungsfonds geht davon aus, dass die chinesische Wirtschaft im nächsten Jahr um rund sechs Prozent zulegen wird. Die Staatsführung in Peking prognostiziert mindestens 6,5 Prozent Wachstum.

1 Kommentar

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  • Chronos
    Chronos

    Ja logisch. Und wer ist Bürge? Und wer hat eine Mauer?

    Täusche ich mich da irgendwie, oder führt gerade die NATO einen Krieg rundum Europa.

    (bis auf Skandinavia).

    Seltsam, Vietnam, Laos, Cambodia, Lybia, Syria etc.etc immer Big Brother und der ist nicht chinesisch!

    00:08 Uhr, 15.06.2016

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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