Fundamentale Nachricht
12:23 Uhr, 05.01.2016

IWF: China wird der Schlüssel für die Entwicklung der Weltwirtschaft in 2016 sein

Im vergangenen Jahr sind die Auswirkungen, die Chinas Transformationen von der Industrie in eine Dienstleistungsgesellschaft verursacht hat, größer gewesen als erwartet. Geht es China gut, profitiert davon auch die Weltwirtschaft.

Erwähnte Instrumente

  • USD/CNY
    ISIN: XC000A0AENR9Kopiert
    Kursstand: 6,5125 € (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Washington (Godmode-Trader.de) - Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) bleibt China ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Weltwirtschaft im Jahr 2016. Im vergangenen Jahr seien die Auswirkungen, die Chinas Transformationen von der Industrie in eine Dienstleistungsgesellschaft verursachte, größer gewesen als erwartet, sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld in einem Interview der hausinternen Publikation „IMF-Survey“. „Ein Wachstum, das unter den staatlichen Zielmarken liegt, könnte erneut die weltweiten Finanzmärkte schrecken“. Insgesamt werden Obstfelds Ansicht nach die Schwellenländer im Fokus bleiben. "Die Kapitalzuflüsse sind rückläufig, Reserven sind ausgegeben, Löcher in den Staatshaushalten sind größer geworden, die Währungen sind geschwächt und das Wachstum verlangsamt sich in einigen Märkten rapide", sagte er.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, rechnet für dieses Jahr mit einem enttäuschenden Wachstum der Weltwirtschaft. Als Ursache für die instabile Wirtschaftslage sieht sie anderem den Konjunkturabschwung in China und die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in den USA. Tatsächlich habe sich das Wachstum des Welthandels deutlich verlangsamt, und der Rückgang der Rohstoffpreise stelle rohstoffbasierte Volkswirtschaften vor Probleme.

Die politische Führung in Peking will mit einem Paket aus Konjunkturhilfen das Wachstum im kommenden Jahr stabilisieren. Laut einem offiziellen Dokument der Konferenz der Kommunistischen Partei Ende Dezember sollen Firmen mit Steuererleichterungen unterstützt werden. Zudem will die Regierung eine höhere Neuverschuldung in Kauf nehmen, um etwa Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Die Haushalts- und Geldpolitik soll weiter konjunkturstimulierend bleiben. Auch der Bevölkerung will die Regierung mit Preissenkungen auf dem Wohnmarkt entgegenkommen und so den Immobilienmarkt ankurbeln. So will sie es Bewohnern vom Land einfacher möglich machen, in die Städte zu ziehen.

Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft dürfte in 2015 auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren fallen. Die Regierung hatte ein Wachstum von sieben Prozent für 2015 angepeilt. Bis 2020 solle die Wachstumsrate nicht unter 6,5 Prozent pro Jahr fallen, hatte Peking in diesem Jahr bereits angekündigt. Konkrete Wachstumsvorgaben für 2016 seitens der Regierung wurden noch nicht verlautbart. Ökonomen erwarten für China 2016 nur noch ein Plus von 6,5 Prozent.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten