IWF: Abwärtsspirale ist das Ergebnis politischer Fehler
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Washington (Godmode-Trader.de) - Zum dritten Mal binnen weniger Monate hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Konjunkturprognosen für die globale Wirtschaft zurückgenommen. Für dieses Jahr erwartet der Fonds nun nur noch einen Anstieg von 3,3 Prozent. Im Januar hatte der IWF noch ein Wachstum von 3,5 Prozent in Aussicht gestellt. Für das kommende Jahr wird unverändert ein BIP-Anstieg um 3,6 Prozent avisiert, wie es am Dienstag in der in Washington veröffentlichten Fortschreibung des Weltwirtschaftsberichtes des Fonds hieß.
Als Gründe für den trüberen Ausblick nennt der IWF vor allem Handelskonflikte und andere politische und wirtschaftliche Turbulenzen. IWF-Chefin Christine Lagarde hatte bereits vor einer Woche gesagt, die Weltwirtschaft befinde sich an einem „heiklen“ Punkt. Aus Sicht des IWF ist die plötzliche Abwärtsspirale das Ergebnis politischer Fehler. Vor allem die fortgesetzten Handelsstreitigkeiten zwischen den USA, China und Europa, der lange Stillstand der Regierungsgeschäfte in Washington sowie die politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen in Argentinien und der Türkei hätten die Talfahrt ausgelöst bzw. beschleunigt. Europa werde ferner durch die Furcht vor einem ungeordneten Brexit geschwächt. Hinzu kämen die geldpolitische Normalisierung in den USA sowie die striktere Kreditvergabe in China.
Angesichts dieser Risiken ist es aus Sicht von Gita Gopinath, Chefvolkswirtin des Währungsfonds, notwendig, dass „weitere politische Fehler vermieden“ werden. Vielmehr sei „kluges Handeln" und eine sehr viel „engere multilaterale Zusammenarbeit gefragt, um „Handelskonflikte zu lösen, die Probleme des Klimawandels und der Internetsicherheit anzugehen, und die Effektivität der internationalen Besteuerung zu verbessern“. Sollte sich der Abwärtstrend fortsetzen, wären aus Sicht des IWF global abgestimmte, zugleich aber länderspezifische Konjunkturprogramme mit dem Ziel, die Binnennachfrage zu stärken, vonnöten.
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