Italiens Premier will Deutschland in die Pflicht nehmen
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Rom/ London (BoerseGo.de) – Der italienische Ministerpräsident Mario Monti hat von Deutschland Unterstützung bei der Schuldenfinanzierung eingefordert. Die Euro-Länder hätten von der Gemeinschaftswährung enorm profitiert, sagte Monti im Interview mit der "Financial Times" aus London. "Deutschland vielleicht noch mehr als andere Mitglieder". Es müsse im eigenen Interesse Deutschlands sein, dabei zu helfen, dass die Belastungen für sein Land und andere hochverschuldete Euro-Staaten bei der Refinanzierung niedriger ausfielen als derzeit. Monti verwies auf die hohen Belastungen, die seine Regierung den Italienern abfordere. "Wenn diese starke Bewegung in Richtung Disziplin und Stabilität nicht anerkannt wird, kommt es einem machtvollen Rückschlag in den Ländern, denen enorme Anstrengungen auferlegt werden".
Der italienische Premier bezeichnete gemeinsame Staatsanleihen der Euro-Zone als gute Möglichkeit, nervöse Investoren zu beruhigen. Die Bundesregierung lehnt die so genannten Euro-Bonds hingegen weiterhin grundlegend ab. Nachdem die Rating-Agentur Standard & Poor’s dem Euro-Rettungsfonds EFSF die Bestnote entzogen hat, müsse auch Deutschland die "Feuerkraft" des Fonds wieder stärken, sagte Monti weiter.
Unterdessen sagte Vittorio Grilli, verantwortlich für Italiens Schatzministerium, zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung, das Italiens Schulden bis zum Jahr 2020 auf Höhe des Bruttoinlandprodukte (BIP) stehen könnten. Zur Verdeutlichung: Die Schuldenstandsquote lag im vergangenen Jahr auf 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Mit dem vierten Sparpaket sei auf jeden Fall sichergestellt, dass bereits 2013 "null Defizit" erreicht werde, so Grilli weiter.
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