Kommentar
09:00 Uhr, 12.08.2024

Ist Gold jetzt wieder ein sicherer Hafen?

Der Druck beim Goldpreis nach oben nimmt zu. Daher ist aus charttechnischer Sicht mit bald weiter steigenden Kursen zu rechnen.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 2.436,39 $/oz. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 2.436,39 $/oz. (JFD Brokers)

In Zeiten erhöhter Unsicherheit wird Gold als sicherer Hafen gewöhnlich stark nachgefragt. Ist das aktuell auch der Fall? Bei der chinesischen Zentralbank stand Gold jedenfalls zuletzt nicht mehr auf der Einkaufsliste. Die People's Bank of China (PBoC) hatte im Juni bereits den zweiten Monat in Folge keine Goldkäufe zur Aufstockung ihrer Reserven getätigt. Das geht zumindest aus offiziellen Daten hervor.

Goldpreis auf Rekordhoch

Ein Grund dafür könnte sein, dass der Goldpreis einfach zu stark gestiegen ist. Denn die Pause der PBoC begann ausgerechnet im Mai, als die Spot-Preise ein Rekordhoch erreichten. Dabei war Chinas Notenbank womöglich selbst (mit) dafür verantwortlich, dass es zu dem Preisanstieg des Edelmetalls gekommen war. Denn in den vorangegangenen 18 Monaten hatte die Zentralbank kontinuierlich Goldkäufe getätigt (neben anderen Notenbanken). Im Jahr 2023 war die PBoC laut Medienberichten sogar der größte offizielle Käufer, mit der umfangreichsten Nachfrage seit mindestens 1977.


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Der Goldpreis arbeitet an neuen Hochs

Dass diese Nachfrage in den Monaten Mai und Juni ausgeblieben ist, hat dem Aufwärtsdrang des Goldpreises aber keinen großen Abbruch getan. Es kam zwar zu einer Konsolidierung, doch handelt es sich dabei um eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau (siehe gelbes Rechteck im folgenden Chart).

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Und seit Anfang Juli streben die Kurse bereits wieder nach oben, wobei sogar schon wieder ein neues Rekordhoch markiert werden konnte. Zwar gelang der Anstieg auf neue Höhen nicht nachhaltig, doch halten sich die Kurse seit dem aktuellen Rekordhoch vom 17. Juli in dessen Nähe und damit am oberen Ende der Handelsspanne der Konsolidierung auf. Dadurch nimmt der Druck nach oben zu. Und daher ist aus charttechnischer Sicht mit bald weiter steigenden Kursen zu rechnen.

Nach der Welle 4 folgt die Welle 5

Übrigens: In der Börse-Intern hatte ich den Goldpreis zuletzt am 28. Juni mit folgendem Chart besprochen und bereits auf die Konsolidierung hingewiesen.

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Dazu hieß es, dass es sich dabei um die Welle 4 handeln könnte. Und damit folgt der Goldpreis weiterhin meinem bereits vor längerer Zeit skizzierten Elliott-Wellen-Szenario (siehe dazu auch „Gold folgt mit einem neuen Rekordhoch den Elliott-Wellen“ und „Die Fed prophezeit den Börsen ein Goldilocks-Szenario“).

Mit dem neuen Rekordhoch könnte sogar schon die Welle 5 laufen. Würde der Goldpreis nun stark fallen, könnte man den gesamten 5-gliedrigen Aufwärtszyklus als abgeschlossen betrachten. Damit sollte man nun durchaus rechnen. Dementsprechend könnte man den jeweiligen Stop-Loss zu den Long-Positionen, zu denen ich geraten hatte, nun enger nachziehen.

In welche Richtung wird das Dreieck verlassen?

Doch aktuell laufen die Kurse in eine Dreiecksformation hinein (siehe blaue Linien im folgenden Chart. Und diese gilt als trendbestätigend. Daher kann man durchaus noch mit einer Fortsetzung der Welle 5 rechnen.

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Bricht der Goldpreis aber nach unten aus und rutscht er sogar unter das Tief der Welle 4 und aus der Seitwärtsspanne heraus, muss man wieder mit einem größeren Rücksetzer rechnen. Dieser könnte dann die Welle 4 des übergeordneten Chartbildes formen.

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Demnach sind die (5) Elliott-Wellen der obigen Charts lediglich Bestandteil der übergeordneten Welle 3.

Fazit

Kurzfristig hat der Goldpreis im Rahmen der untergeordneten Welle 5 noch etwas Restpotenzial. Doch es droht ein baldiger Rücksetzer, bevor es längerfristig noch einmal nach oben gehen kann. Über die weitere Kursrichtung könnte kurzfristig jedenfalls eine Dreiecksformation entscheiden. Erfolgt der Ausbruch nach oben, kann man die Stops bestehender Long-Positionen bis zum Tief der Dreiecksformation nachziehen.

(Und damit bietet der Goldpreis im Gegensatz zum Aktienmarkt derzeit deutlich kalkulierbare Tradingchancen.)

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