Analyse
07:30 Uhr, 21.07.2025

GOLD - Bullische Seitwärtskonsolidierung oder Trendabschlussmuster?

Der Goldpreis kommt seit Wochen nicht vom Fleck. Wie lässt sich das aktuelle Kursgeschehen charttechnisch einordnen?

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 3.365,38 $/oz. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 3.365,38 $/oz. (JFD Brokers)

Zuletzt hatte ich den Goldpreis im Newsletter Börse-Intern am 20. Dezember 2024 analysiert. Damals war der Kurs des Edelmetalls nach einem Fehlausbruch nach oben aus einer Seitwärtspanne (gelb im folgenden Chart) nach unten ausgebrochen (siehe roter Pfeil und "Abschluss-Marktbericht – Der Goldpreis löst das Short-Signal aus").

Es schien somit, als würde sich die Korrektur nach dem Ende des fünfgliedrigen Aufwärtstrends (blaue Ziffern) noch etwas fortsetzen, im Sinne einer ABC-Korrektur.

Doch auch der Ausbruch nach unten entpuppte sich als Fehlsignal. Und wie ich schon oft geschrieben habe, folgen auf Fehlsignale häufig starke Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung. So auch beim Goldpreis, der mit einem extrem starken Aufwärtstrend auf neue Rekordhöhen steigen bzw. förmlich explodieren konnte. Vor allem die letzte Phase von unter 3.000 bis auf rund 3.500 USD im April verlief fahnenstangenartig.

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Bullische Seitwärtskonsolidierung oder Trendabschlussmuster?

Seitdem befindet sich der Goldpreis in einer Seitwärtsbewegung. Und solche Konsolidierungen gelten als trendbestätigend. Es ist also theoretisch mit bald weiter steigenden Kursen zu rechnen, so es denn zu einem bullischen Ausbruch aus der Seitwärtskonsolidierung kommt. Schauen wir uns diese genauer an:

Der Aufwärtstrend ist klar intakt. Denn selbst bei der Seitwärtskonsolidierung liegen höhere Hochs und Tiefs vor (dicke grüne und rote Linie). Der Bruch einer kurzfristigen Aufwärtstrendlinie (dünn grün) hat zwar zwischenzeitig bärische Signale geliefert, diese hatten aber keine bärischen Konsequenzen. Stattdessen bildete sich schnell eine neue Aufwärtstrendlinie (dick grün).

Aktuell drückt ein horizontaler Widerstand bei 3.370 USD auf den Kurs (dünn rot). Durch die kurzfristige Aufwärtstendenz nimmt der Druck auf diesen aber zu. Kommt es daher zu einem Ausbruch nach oben, dürfte der Goldpreis wieder die obere Widerstandslinie ansteuern (dick rot).

Werden allerdings die Aufwärtstrendlinien (grün) gebrochen, idealerweise mit hoher Dynamik, dann könnte sich die Konsolidierung als Trendabschlussmuster herausstellen (siehe folgende Grafik). Dieses wird aber eigentlich erst komplett, wenn die obere Widerstandslinie noch einmal erreicht oder sogar kurzzeitig übertroffen wird.

So oder so – ein Ausbruch aus dem kurzfristigen engen Auf und Ab, das seit einigen Tagen unterhalb der horizontalen Hürde und oberhalb der Aufwärtstrendlinie stattfindet, könnte einen Impuls liefern, den man, wie eingangs geschrieben, mit einem prozyklischen Trade in Ausbruchsrichtung begleiten könnte.

Chancen und Risiken von Short- und Long-Trade

Ein Short-Trade erscheint dabei einerseits riskant, weil er gegen die derzeit noch vorherrschende Trendrichtung geht. Allerdings erscheint er auch attraktiv, weil ein Bruch der Aufwärtstrendlinien eine größere Gegenbewegung nach zuvor stark gestiegenen Kursen auslösen könnte. Der Goldpreis ist längerfristig betrachtet charttechnisch stark überkauft und somit reif für eine größere Korrektur.

Genau aus diesem Grund erscheint ein Long-Trade riskant. Zumal ein solcher zunächst nur Potenzial bis zur oberen Widerstandslinie hätte (dick rot). Doch aufgrund der klar intakten Aufwärtsbewegungen würde man mit einer Long-Position mit dem vorherrschenden Trend gehen.

Ausbruch abwarten

Im Chartanalyse-Dienst "Target-Trend-Spezial", in dem der Goldpreis regelmäßig analysiert wird, ist heute daher zu lesen, dass es nun zunächst darauf ankommt, in welche Richtung der Ausbruch aus der Seitwärtstendenz tatsächlich erfolgt. Völlig egal, welcher Trade aktuell riskant bzw. vorteilhaft erscheint, im Falle eines Ausbruchs ist ein Trade in Ausbruchsrichtung zunächst der attraktivste. Risiko dann: erneute Fehlausbrüche, wie schon im Dezember.

Im uncharted territory hilft die Target-Trend-Methode

Apropos "Target-Trend-Spezial": Aus Sicht der klassischen Charttechnik findet das aktuelle Kursgeschehen beim Goldpreis auf einem Rekordhoch und somit im sogenannten "uncharted territory" statt. Aus Sicht der Target-Trend-Methode gibt es hingegen klare Chartmarken bzw. Linien, an denen sich der Goldpreis derzeit orientiert. Dazu der Chart aus der letzten Target-Trend-Spezial-Ausgabe:

Zu sehen ist hier sehr klar: Nach dem Bruch der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie (grün) hat eine Mittellinie bei 3.252,5 USD als Unterstützung gedient (siehe hellgrüner Pfeil). Seitdem drückt (wieder) eine Konsolidierungslinie (rot gestrichelt) auf den Kurs (rote Pfeile), dem somit bislang eine Rückkehr über die Rechteckgrenze bei 3.385 USD versagt bleibt.

Ein Sprung über diese Marken würde auch aus Sicht der Target-Trend-Methode den Weg zur oberen Widerstandslinie freimachen, wobei sogar die Mittellinie bei 3.5173,5 USD das Kursziel der Bullen wäre.

Kommt es hingegen zum Bruch der aktuellen Aufwärtstrendlinie (grün) und wird dieses Mal die 3.252,5er Mittellinie unterschritten, sollte zumindest das Tief vom 15. Mai erreicht werden, welches exakt an der Rechteckgrenze bei 3.120 USD markiert wurde. Und wenn dieses nachhaltig unterschritten wird, ist die größere Korrektur etabliert.

Du möchtest über die weitere Kursentwicklung des Goldpreises in regelmäßigen Abständen kurzfristig informiert bleiben und dazu konkrete Hinweise zum Trading erhalten? Dann melde Dich JETZT HIER zum Target-Trend-Spezial an!

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