Ist das der TRUMPf der USA?
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Donald Trump räumt das republikanische Kandidatenfeld gerade mächtig auf. Keiner weiß so recht, wieso er als Politiker so begehrt ist. Erfahrung hat er in der Politik keine, obwohl er sich schon mehrfach für eine Kandidatur interessierte (1988, 2004, 2012). Erfahrung hat er vor allem in Selbstvermarktung und dem Immobiliensektor. Mit Insolvenzrecht dürfte er sich auch ganz gut auskennen. Trump ist heute zwar Milliardär, doch auf dem Weg dorthin ging er Anfang der 90er Jahre durch eine Insolvenz.
Trump stellte in den 80er Jahren ein neues Projekt nach dem anderen auf die Beine bis sein Unternehmen so überschuldet war, dass es die Zinszahlungen nicht mehr aufbringen konnte. Es kam zu einem Haircut. Geldgeber erhielten für den Schuldenschnitt einen Anteil an bestehenden Projekten. Trump kostete Banken und Anleger damals mehrere hundert Millionen Dollar.
Geschadet hat ihm der Ausflug in die Insolvenz nicht. Nach 25 Jahren ist das vergessen und jeder erkennt Trump als Multimilliardär an. Das reichte ihm nicht, als sein Vermögen von Forbes auf 4,1 Mrd. USD geschätzt wurde. Es tauchte zufällig eine eigene Bewertung auf, indem das Vermögen mit 8,7 Mrd. ausgewiesen wird. Von diesen 8,7 Mrd. sind 3,3 Mrd. immateriellen Vermögenswerten zuzuschreiben (z.B. die Marke Trump). Trump gibt sich und seinem Namen also ein recht großes Preisschild. Er sieht sich als Marke mit einem Wert von 3,3 Mrd. fast in einer Liga mit Mastercard und Ferrari.
Bis zu den Wahlen im kommenden Jahr ist es noch ein weiter weg und momentan würde Trump nicht gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton gewinnen können. Würden Clinton und Trump zur Wahl stehen, dann würden 50% aller Wähler für Clinton stimmen und 37% für Trump. Würde Trump gegen seinen Parteikollegen Sanders antreten, dann stünde es 37% für Trump und 47% für Sanders. Auf den ersten Blick sieht Trump im direkten Duell wie ein Verlierer aus, doch der Eindruck täuscht.
Derzeit kommt es nicht so sehr darauf an wie Trump bei der "Sonntagsfrage" auf Landesebene abschneidet, denn bevor sich diese Frage überhaupt stellt muss Trump nominiert werden. Nominiert wird er von den Republikanern. Die Ergebnisse der Sonntagsfrage trügen daher ein wenig. Hier werden nicht nur Republikaner, sondern alle Amerikaner befragt. Diese würden sich bei der Wahl zwischen Clinton und Trump für Clinton entscheiden. Selbst wenn zwei republikanische Kandidaten gegeneinander antreten kommt Trump schlecht weg, weil Demokraten eher zur republikanischen Alternative zu Trump tendieren. Werden alle Amerikaner befragt, dann hat Trump keine Mehrheit. Werden hingegen nur Republikaner befragt, dann ist Trump vorne.
Kann das Momentum so aufrecht erhalten werden, dann stehen die Chancen für Trump gar nicht so schlecht. Er ist als Privatperson und Geschäftsmann in den USA sehr beliebt. Zudem ist er politisch recht unbelastet und kann trotz seiner früheren Insolvenz mit seinem derzeitigen Vermögen prahlen. Er kann behaupten, dass er versteht wie die Wirtschaft läuft. Ebenso kommt ein Milliardenvermögen nicht durch Untätigkeit. Sein bisher einziges Motto ist "we need to get things done." Als Geschäftsmann hat er das Image die Dinge anzupacken und zu erledigen. Beim typischen Politiker hat man oft den Eindruck, dass wenig passiert.
Trump leistet sich viele Fettnäpfchen. Bisher wird ihm das verziehen. Er geht auch gar nicht auf seine Fehltritte ein, ganz nach dem Motto: wer etwas voranbringen will, der darf nur in die Zukunft schauen.
Derzeit ist Trump als politisches Phänomen noch interessant und auch ein wenig lustig. Das Lachen kann einem jedoch schnell vergehen, wenn er wirklich reale Chancen auf die Präsidentschaft bekommt.
Aus europäischer Sicht ist ein Kandidat wie Trump fast unvorstellbar. Man schüttelt den Kopf und kann sich auch dabei amüsieren. In Europa haben wir oft trockene und ernste Persönlichkeiten, die vor Seriosität schon versteinert wirken. Eine Ausnahme gab es in Italien, als Berlusconi noch sein Unwesen trieb.
Heute haben wir in Europa vielleicht keinen Trump oder Berlusconi, dafür aber viele Protestparteien. Oft beginnt der Erfolg von solchen Parteien mit viel Sympathie, weil sie unbelastet sind und frisch wirken. Kommen sie dann in der Realität an (z.B. Griechenland), dann schüttelt man den Kopf vor Entsetzen. Hoffentlich bleibt uns die Notwendigkeit dafür sowohl in den USA als auch in Europa erspart.
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Für Entsetzen sorgen bei mir nicht Grillo, Tsipras oder Le Pen sondern Gestalten vom Schlage Merkel, Schäuble, Hollande, Juncker, Schulz usw. usf., die doch den Karren erst in den Dreck gefahren haben und lustig weitermachen. Die Probleme werden einfach immer weiter in die Zukunft verschoben und türmen sich bereits jetzt gefährlich auf!
Schau mal wie seine Frau aussieht, dann konntest du verstehen warum er in der Fuehrung liegt.