Kommentar
14:35 Uhr, 02.05.2013

iSMS: Peter Schiff – US-Markt steht vor großer Katastrophe

iSMS (Investors Social Media Sumup): Was prominente Investoren, Ökonomen und Börsenjournalisten twittern und bloggen...

Peter Schiff

US-Markt steht vor großer Katastrophe

"Das ganze Gelddrucken wird wirtschaftlich schweren Schaden anrichten. Die realen Renditen werden, egal in welcher Anlageklasse, nicht sehr hoch sein, weil die Renditen durch die Inflation aufgefressen werden. Wenn man reale Renditen will, sollte man sich im Ausland umsehen. Ich glaube, dass die USA vor einer Krise stehen, die viel schlimmer wird als die Krise 2008. Auf realer (inflationsbereinigter) Basis sind die USA kein guter Markt für Aktien, auch wenn die Aussichten für Anleihen noch viel schlimmer sind."

[Link "Keine echte Rezession, keine echte Erholung" auf www.cnbc.com/... nicht mehr verfügbar]

"Die wirtschaftliche Erholung in den USA sieht nur gut aus, solange man sie durch die rosarote Brille der Fed-Stimulierungsmaßnahmen sieht. Es ist keine echte Erholung, wir haben nicht einmal eine richtige Rezession gehabt, weil die Regierung den Ausgleich der wirtschaftlichen Ungleichgewichte nicht zu Ende gehen ließ. Stattdessen haben wir die Ungleichgewichte einfach weiter vergrößert. Wir leben buchstäblich von geborgter Zeit. Wenn die Stimulierungsmaßnahmen wegfallen, wird die Rezession mit aller Macht zurückkehren. Die Fed kann den Schmerz nur verzögern, indem sie ihn vergrößert. Aber irgendwann wird die Fed das nicht mehr tun können, weil der Dollar massiv an Wert verlieren wird und dies die Preise in den USA rasant nach oben treiben wird. Irgendwann wird die Fed die Druckerpressen anhalten müssen, um den Dollar zu retten. Dann geht der Spaß erst richtig los, weil dann unsere gesamte künstliche Wirtschaft zusammenbrechen wird, die Zinsen steigen werden und wir unsere Schulden nicht mehr bedienen können und es zum Staatsbankrott kommt."

Japan: Man bekommt, was man sich wünscht

"Auch der Yen wird abstürzen. Wir sitzen im selben Boot, auch wenn ich glaube, dass die Probleme in den USA gravierender sind als die Probleme in Japan. Es ist das Ziel Japans, Inflation zu erzeugen und sie werden es hinkriegen. Aber man sollte vorsichtig sein, mit dem, was man sich wünscht, denn man könnte es bekommen. Japan spürt das schon jetzt. Man muss sich nur die Ankündigung von McDonalds vor Augen führen, die Hamburger-Preise in Japan um 20% bis 25% anzuheben. Die Preise in Japan sind fünf Jahre lang nicht gestiegen, jetzt werden sie angehoben. Jeder wird anfangen, die Preise in Japan anzuheben. Die Japaner werden für alles, was sie kaufen, mehr Geld ausgeben müssen. Das wird aber nicht zu wirtschaftlichem Wachstum führen, sondern die Situation nur verschlimmern."

Lieber China als Japan

"Wir besitzen einige japanische Aktien, obwohl wir zuletzt unsere Positionen etwas abgebaut haben, nachdem sie sich gut entwickelt haben, selbst ohne den Währungseffekt. Aber wir investieren mehr in anderen Teilen Asiens als in Japan. Ich denke, dass Japan vor riesigen Problemen steht. Japan hat jede Menge Schulden. Wenn die Zinsen steigen und die Japaner zwei bis drei Prozent Zinsen auf ihre Staatsanleihen zahlen müssen, stehen sie angesichts ihres Schuldenbergs vor einem riesigen Desaster. Wir haben ein ähnliches Problem, nur wird es bei uns noch schlimmer, wenn bei uns die Zinsen steigen. Sowohl die USA als auch Japan stehen vor einem wichtigen Treffen mit dem Schicksal. Aber ich meide diese Länder generell und bevorzuge die Währungen und Aktien der Länder, die nicht diese monetären Fehler begehen – zum Beispiel in China, Hongkong oder Singapur. Ich denke, dass es in anderen Teilen Asiens deutlich bessere Orte für Investitionen gibt als Japan, auch wenn wir Aktien von ein paar japanischen Exportunternehmen besitzen. In China, Hongkong oder Singapur sind die Bewertungen niedrig. Wenn man ein langfristiger Investor ist, kommt es darauf an."

Bill Gross

Haircuts: Risiko vermindern!

"Wir vermindern das Risiko. Lassen Sie es uns auf den Tisch legen. Risiko kommt in vielen verschiedenen Formen. Es kommt in der Form längerer Anleihelaufzeiten, auch bei US-Staatsanleihen, in Form von Risikoaufschlägen bei Unternehmensanleihen und in Form von Volatilität. Was bedeutet das für Portfoliomanager und Privatanleger? Sofern es zu Haircuts kommt im Jahr 2013, und das bedeutet nicht unbedingt den Weltuntergang, ich meine Haircuts auch in Form von niedrigen realen Zinssätzen, Währungsabwertungen und Inflation und möglicherweise auch in Form von Zahlungsausfällen bei Hochzins-Unternehmensanleihen - im Falle von Haircuts sollten sich Investoren sich aus allen diesen Risikopositionen zurückziehen. Was heißt das genau? Bei Unternehmensanleihen: Kaufen Sie die neuen Apple-Anleihen, aber lieber die Anleihe mit fünf Jahren Laufzeit als die mit 10 oder 30 Jahren Laufzeit. Was bedeutet das für Hochzinsanleihen? Kaufen Sie lieber Hochzinsanleihen mit einer kürzeren Laufzeit als 10 Jahre, vielleicht mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Ich würde empfehlen: Reduzieren Sie die Laufzeiten, reduzieren Sie das Risiko. Wir stehen nicht vor dem Weltuntergang, aber wir stehen vor einem zunehmend riskanteren Umfeld, weil durch die Quantitative-Easing-Maßnahmen kein reales Wachstum erzeugt wurde, und irgendwann wird das Konsequenzen haben."

Paul Krugman

Das italienische Wunder

"Italien ist ein einziges Chaos. Ja, es gibt jetzt endlich wieder einen Ministerpräsidenten, aber die Chancen für ernsthafte wirtschaftliche Reformen sind gering und der Wille zu immer strengeren Sparmaßnahmen – von denen die Rehns dieser Welt behaupten, dass sie unverzichtbar seien – nimmt ab. Alles ist schlecht. Aber witziger Weise sinken die Renditen italienischer Staatsanleihen. Was passiert da nur? Ich denke, dass wir einen starken Beweis dafür sehen, dass die steigenden Anleihezinsen ziemlich wenig mit Befürchtungen bezüglich der Solvenz Italiens zu tun hatten. Es handelte sich vielmehr um einen Fall von Marktpanik, der dadurch möglich wurde, dass die Euro-Mitgliedsländer keinen Kreditgeber der letzten Instanz mehr hatten und damit zum Opfer möglicher Liquiditätskrisen wurden. Jetzt aber hört es sich mehr und mehr so an, als ob die EZB willig ist, als der notwendige Kreditgeber zu fungieren. Außerdem wird durch das schwächer werdende Gerede über Sparmaßnahmen die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Italien wegen Liquiditätsmangel in den Staatsbankrott getrieben wird. Deshalb fallen die Renditen und der Druck nimmt deutlich ab. (…) Durch den Beitritt zum Euro hat sich Italien makroökonomisch quasi in ein Dritte-Welt-Land verwandelt, bei dem die Staatsschulden nicht mehr in der eigenen Währung denominiert waren. Damit wurde Italien anfällig für eine Schuldenkrise. Nun, wegen EZB-Präsident Mario Draghi, steht Italien mit einem Fuß wieder in der Ersten Welt."

Tim Schäfer

Russischer Witz-Trader kauft Facebook

"Schauen Sie sich diesen Witz-Trader an: Nikita Dzhigurda. Der Russe mit Sonnenbrille und langem Zottelhaar scheint völlig von der Rolle zu sein. In dem Youtube-Clip gibt er seinem Assistenten, der vor dem Rechner sitzt, den Auftrag, für eine Million Dollar Facebook-Aktien zu kaufen. Der Assistent ist verunsichert, fragt zögerlich: „Bist Du sicher?“ Die Antwort von Nikita Dzhigurda: \\'Ja, verdammt noch mal\\'."

(Zitate teilweise redigiert)
Zusammenstellung/Übersetzung: Oliver Baron

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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