iSMS – Jim Rogers: „Jetzt keine Aktien besitzen!“
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iSMS (Investors Social Media Sumup): Was prominente Investoren, Ökonomen und Börsenjournalisten twittern und bloggen... Heute: Jim Rogers und Peter Schiff rechnen mit einem Kollaps des Aktienmarktes – früher oder später. Auch Mohamed El-Erian rät zu einem Rückzug aus Risikopositionen.
Jim Rogers
"Ich möchte derzeit wirklich keine Aktien besitzen. Ich hatte einige japanische Aktien, aber ich habe die meisten davon vor zwei Wochen verkauft. Ich dachte, dass ich sie zu einem schlechten Preis verkauft hätte, aber jetzt sieht es so aus, als hätte ich da mal was richtig gemacht. Ich bin nicht sehr optimistisch in Bezug auf Aktien. Man hat in Japan gesehen, was passiert, wenn die Anleger ein Ende der künstlichen Stützungsmaßnahmen befürchten. Wenn jeder erkennt, dass alle Zentralbanken zurückstecken müssen, wird es an den Märkten kein Spaß mehr sein. Der japanische Aktienmarkt ist innerhalb von drei Tagen regelrecht kollabiert. Warten Sie nur ab was passiert, wenn die ganze Welt mit diesem Problem zurechtkommen muss."
Mohamed El-Erian
Risikopositionen werden reduziert
"Wie alle anderen haben auch unsere Kunden von der enormen Rally im Aktienmarkt profitiert, weil wir bei Risikopositionen übergewichtet waren. Wie glauben, dass die Zeit gekommen ist, jetzt das Risiko zu verringern. Wir senken die Gewichtung bei Risikopositionen auf neutral oder leicht untergewichtet. Wir machen das, indem wir uns aus Risikopositionen zurückziehen und verkaufen – allerdings nicht übermäßig schnell. Der Grund ist ganz einfach: Wir sehen nicht, dass dieser Brückenschlag von Stimulierungsmaßnahmen zu einer tragfähigen Erholung gelingt. Bewertungen und Preise müssen durch Fundamentaldaten validiert werden, und wir sehen nicht, dass das so reibungslos geschieht, wie wir uns das wünschen. Außerdem haben wir erste Verwerfungen an den Märkten beobachten können."
Peter Schiff
[Link "Erholung bei Aktien und Immobilien ist eine neue Blase" auf www.cnbc.com/... nicht mehr verfügbar]
"Bei den Preissteigerungen am Immobilien- und Aktienmarkt handelt sich um eine spekulative Manie, finanziert durch die Federal Reserve. Wenn man sich anschaut, wer die ganzen Häuser kauft, dann sind es Spekulanten: Hedgefonds und Private-Equity-Fonds. Die Hauseigentümer-Quote in den USA ist auf ein 17-Jahres-Tief gefallen. Was man sieht sind die ganzen Spekulanten, die das billige Geld der Fed nehmen und auf eine Erholung des Häusermarktes wetten. Es gibt auch viele Leute, die Häuser kaufen und schnell wieder verkaufen. Wenn die Zinsen steigen, und sie werden irgendwann wieder steigen - sie steigen jetzt schon in Japan und auch den USA - wird die Luft aus dieser Blase entweichen. Unterhalb der Oberfläche verschlechtern sich die wirklichen Fundamentaldaten der Vereinigten Staaten weiter."
"QE hat immer negative Folgen, deshalb sollten wir auch kein QE haben. Der Grund, warum wir 2008 eine Finanzkrise hatten, war die ganze lockere Geldpolitik der Fed zuvor. Die Fed macht jetzt das Gleiche. Sie sorgt für steigende Vermögenspreise mit ihren künstlich niedrigen Zinsen, aber das sorgt für Verzerrungen in der Wirtschaft durch Fehlallokationen von Ressourcen. Zu viel Geld fließt in die Immobilien- und Aktienmärkte, zu wenig Geld fließt in Investitionen in der Realwirtschaft. Unsere Ungleichgewichte werden also größer und wir befinden uns deshalb auf dem Weg zu einem noch größeren Einbruch. In Japan ist genau das Gleiche passiert und in Japan könnte der Tag der Abrechnung sogar noch etwas früher kommen als in den USA. In Japan könnte es jeden Tag nun dazu kommen, ich glaube die Temperatur in Japan steigt jetzt wirklich rasant."
"Ich denke, dass die Fed ihre Anleihekäufe nicht verringern wird, obwohl sie natürlich genau das machen sollte. Die Fed sitzt in der Falle, weil sie die Blase so weit aufgeblasen hat, dass sie jetzt weitere Luft hineinblasen muss, um zu verhindern, dass die Blase platzt. Wenn sie die Käufe auch nur ein wenig verringert, wird das für die Märkte wahrscheinlich schon zu viel sein. Aber sie muss irgendwann einen Exit wagen. Die Verringerung der Anleihekäufe wäre aber noch nicht mal ein Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik, weil die Fed-Bilanz weiter anwachsen würde. Die Fed müsste ihre Bilanz eigentlich zum Schrumpfen bringen, sie müsste vom größten Käufer von Hypothekenpapieren und Staatsanleihen zum größten Verkäufer werden. Das ist unmöglich, weil die künstliche Wirtschaftserholung, die sie inszeniert hat, vollständig von einem ständig anwachsenden Fluss an billigem Geld abhängt. Das ist so, als ob man bei einem Patienten mit künstlicher Beatmung den Stecker zieht – er wird sterben."
"Die Behauptung, dass die Fed die ganzen Anleihen gar nicht verkaufen muss, sondern sie einfach bis zum Laufzeitende behalten kann, ist eine Lüge. Es ist erstaunlich, dass die Leute diese Behauptung überhaupt akzeptieren, ohne in Lachen auszubrechen. Wenn die Fed die Anleihen bis zum Laufzeitende hält, muss das Finanzministerium weitere Anleihen begeben, weil die Regierung davon abhängig ist, dass die Fed die von ihr gehaltenen Anleihen beim Ende der Laufzeit verlängern wird. Wenn die Fed aber keine Anleihen mehr kauft – wo wird die Regierung dann das notwendige Geld herbekommen, um ihre alten Anleihen zurückzuzahlen? Sie müssen Anleihen auf dem Markt verkaufen. Anleihen müssen also auf jeden Fall von irgendjemandem verkauft werden, und zwar in einem Markt, in dem es dann keine Käufer mehr geben wird. Ob die Fed die von ihr gehaltenen Anleihen also selbst verkauft, oder ob das Finanzministerium zusätzliche Anleihen verkauft: Die Auswirkungen auf die Zinsen sind in beiden Szenarien genau gleich. Die Fed lügt einfach, wenn sie behauptet, sie könne die Anleihen bis zu ihrem Laufzeitende behalten und sie hofft darauf, dass die Leute das nicht durchschauen werden, dass es keinen Unterschied zwischen den beiden Varianten gibt."
"Ich bin short im Rentenmarkt, ich würde bei keinen Anleihen long sein, ganz sicher nicht bei Anleihen die in US-Dollar denominiert sind und auch nicht bei japanischen Staatsanleihen. Japan hat ein ernsthaftes Problem, genau jetzt. Japan möchte eine höhere Inflation erreichen, was ein Fehler ist, denn eine höhere Inflation wird alles nur noch verschlimmern. Die Regierung wird das Ziel einer höheren Inflation erreichen. Aber wenn die Inflation steigt, braucht man auch höhere Anleiherenditen. Denn Investoren müssen für den Verlust an Kaufkraft durch die höhere Inflation kompensiert werden. Das Problem ist aber, dass die japanische Regierung so hoch verschuldet ist, dass sie Zinsen, wie sie bei einer Inflation von 2% fällig würden, überhaupt nicht mehr bezahlen kann. Was passiert aber, wenn die Inflation auf 3% oder 4% steigt? Irgendwann wird Japan seine Schulden nicht mehr bedienen können."
Tim Schäfer
Oh Schreck: Meine Aktien sind für ein paar Almosen weg
"Eigentlich ist eine ‚Stop-Loss-Order‘ eine schöne Sache. Kommt ein Aktienkurs aus irgendeinem Grund unter Druck, wird die Position automatisch verkauft. Nach dem Motto: ‚Schnell weg damit!‘"
Schwindler werden vom Börsenboom angelockt
"Haben Sie an der Börse einen Schuss Skepsis. Es gibt viele Märchenerzähler, die an Ihr Geld wollen. Gerade jetzt in dem aktuellen Börsenboom haben die Schwindler Hochkonjunktur. Wenn jemand prahlt, wie reich er/sie geworden ist mit einem heißen Tradingsystem, seien Sie skeptisch. In London sammelte ein 24 Jahre alter Trader von gutgläubigen Anlegern Geld ein. Sein Name Alex Hope. Er machte Schlagzeilen, weil er auf großem Fuß lebte. Er schmiss Champagnerpartys für hunderttausende Dollar. Am Ende landete er im Knast. Das Geld der Anleger ist weg."
"Wir Börsianer lieben komischerweise Wahrsager. Diese Glaskugelgucker. Ich rate zur Vorsicht. Es ist unmöglich die Börse voraussehen zu können. Nicht mal FED-Chef Ben Bernanke weiß, wo die Wall Street Silvester schließen wird."
(Zitate teilweise redigiert)
Zusammenstellung/Übersetzung: Oliver Baron
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