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14:57 Uhr, 13.03.2017

Island befreit sich von den selbst auferlegten Fesseln

Nach fast zehn Jahren beendet Island die im Zuge der Finanzkrise eingeführten Kapitalkontrollen. Grund ist die rasante Wirtschaftserholung.

Reykjavik (Godmode-Trader.de) - Fast zehn Jahre nach der Bankenkrise hat die isländische Regierung die Kapitalkontrollen von Einzelpersonen, Firmen und Pensionsfonds vollständig aufgehoben. Wie die Regierung am Sonntag mitteilte, werde damit die Rückkehr des Landes an die internationalen Finanzmärkte in Gänze vollzogen. Die Maßnahme soll am morgigen Dienstag in Kraft treten. „Das ist ein sehr erfreulicher Wendepunkt im wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Finanzkrise von 2008 und 2009“, sagte Ministerpräsident Bjarni Benediktsson. Die Kapitalkontrollen seien ein „notwendiger Bestandteil“ der wirtschaftlichen Erholung nach der Krise gewesen.

Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung des Landes wurden die Beschränkungen sukzessive zurückgenommen. Ein boomender Tourismus und Investitionen sorgten im vergangenen Jahr für einen Aufschwung. Vorläufigen Zahlen zufolge legte die Wirtschaftsleistung im vorigen Jahr um 7,2 Prozent zu. Im vierten Quartal 2016 erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt sogar um 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in die Höhe. „Das Ergebnis dieses strukturierten Plans ist, dass unsere diversifizierte Wirtschaft größer ist als je zuvor und wir erwarten, dass sie auch in diesem Jahr mit einem robusten Tempo weiter wachsen wird.“

Im Zuge der Finanzkrise ab 2008 waren die drei größten Banken Islands kollabiert. Die Kontrollen waren dazu da, dass Kapital ins Ausland abwandert. Investitionen in anderen Ländern und der Tausch von isländischen Kronen in Devisen wurden beschränkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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