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14:34 Uhr, 12.11.2020

Iran verstößt eklatant gegen das Atomabkommen

Teheran dehnt laut der IAEA sein Atomprogramm weiter über die Grenzen des einstigen Atomabkommens aus.

Wien (Godmode-Trader.de) - Die iranischen Bestände an angereichertem Uran sind nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) um ein Vielfaches höher als erlaubt. Das geht aus dem jüngsten Quartalsbericht von IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi hervor.

Seit dem Austritt der USA aus dem Internationalen Atomabkommen im Mai 2018 habe der Iran die Urananreicherung weiter fortgesetzt, heißt es in einem Bericht der IAEA. So ließ Teheran moderne Anreicherungszentrifugen vom Typ IR2 in der unterirdischen Anlage in Natans einbauen, aber noch nicht mit dem Uran-Grundstoff in Betrieb nehmen. Auch die Anreicherung mit den bestehenden Anlagen vom Typ IR1 wurde fortgesetzt.

Der Bestand beträgt laut IAEA 2,4 Tonnen angereicherten Urans. Das überschreitet die erlaubte Menge um mehr als das Zwölffache. Im September waren für das Sommerquartal bereits 2,1 Tonnen gemeldet.

Zugleich forderte die Behörde den Iran auf, Uran-Spuren in einer Einrichtung zu erklären, die nicht als Atom-Standort ausgewiesen ist. Die bisherigen Angaben seien nicht glaubwürdig.

Der designierte US-Präsident Joe Biden hat ins Gespräch gebracht, dass die Vereinigten Staaten in das Atomabkommen zurückkehren könnten. Biden macht aber zur Bedingung, dass der Iran das Abkommen strikt einhält. Die verstärkte Anreicherung durch Iran und die Installation der modernen Zentrifugen sind zwar revidierbar, gehen aber offensichtlich in die falsche Richtung.

Zumindest zeigte sich das Regime in Teheran zur Kooperation mit der IAEA bereit. Grossi schreibt in dem Bericht, die IAEA habe umfassenden Zugang zu allen Stätten in Iran erhalten, die man habe besichtigen wollen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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