Iran: Total-Embargo der Ölexporte ist unrealistisch
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Teheran (Godmode-Trader.de) - Die USA haben in der Außenpolitik viele Fronten eröffnet. Neben den Handelsstreitigkeiten beherrscht nun auch das Thema ‚Iran’ wieder die Schlagzeilen. Die USA haben am Dienstagabend angekündigt, dem Land nach ihrem Austritt aus dem Atomabkommen mit einem Total-Embargo beim Öl die wichtigste Einnahmequelle zu nehmen. Ein Regierungsvertreter sagte, es sei richtig, dass die USA mit Hilfe eines strikten Sanktionsregimes Ölimporte anderer Länder aus dem Iran auf Null reduzieren wollen. Ziel sei der 4. November. „Wir werden in etwa einer Woche mit unseren Partnern im Nahen Osten in Kontakt treten, im sicherzustellen, dass das weltweite Ölangebot nicht betroffen sein wird“, so der Sprecher. Grundsätzlich seien alle Länder betroffen, es stünden Gespräche unter anderem mit China, Indien und der Türkei bevor.
Für die Islamische Republik wären die Folgen dramatisch. Rund 70 bis 80 Prozent aller Exporteinnahmen des Iran kommen aus dem Erdölsektor. Ein Total-Embargo würde dort zu einer ernsthaften Wirtschaftskrise führen. Die Nachricht, dass die USA andere Länder bis zum 4. November zur Beendigung ihrer Erdölimporte aus dem Iran aufforderten, hat zu einem deutlichen Anstieg der Ölpreise geführt.
Der Iran hält ein Total-Embargo seiner Ölexporte durch die USA dennoch nicht für realistisch. „Das ist rein technisch nicht machbar, da der Ölmarkt kurzfristig nicht einfach auf die 2,8 Millionen Barrel, die der Iran täglich exportiert, verzichten kann“, so ein Offizieller des Ölministeriums in Teheran gegenüber der Nachrichtenagentur Tasnim. Dennoch habe sich der Iran bereits auf alle möglichen Szenarien vorbereitet.
US-Präsident Donald Trump hatte im Mai den Rückzug seines Landes aus dem Atomabkommen mit dem Iran angekündigt und will im Rahmen des Abkommens ausgesetzte Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik wieder reaktivieren.
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