Investoren sollten deutlich stärker auf Asien setzen
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – Einige Anleger haben ihr Schwellenländer Engagement während der jüngsten Börsenturbulenzen reduziert, beobachtet Catherine Yeung, Investment-Direktorin für Asien bei Fidelity International. Nach ihrer Überzeugung ist diese Vorgehensweise exakt das Gegenteil derjenigen, die in der aktuellen Situation vonnöten wäre: Stärker als bislang auf Asien zu setzen.
Die Fondsmanagerin begründet wie folgt ihr Votum für asiatische Investments: „Während Europa und die USA auf absehbare Zeit mit den Folgen der immensen Staatsverschuldung kämpfen und dadurch ein schwächeres Wachstum verzeichnen werden, gelten vor allem die Schwellenländer Asiens als die Wachstumsmärkte der Zukunft“, so Yeung. Noch immer reflektierten europäische Portfolios diese veränderte globale Wachstumsdynamik nicht. Yeung sieht den Boden für eine Kursrally in Asien bereitet und zeigt auf, warum Anleger der Region Asien-Pazifik im Portfolio ein größeres Gewicht verleihen sollten:
"Die Wachstumsdynamik der Weltregionen hat sich verschoben. Während Europa und die USA lange Zeit auf hohem Niveau gewachsen sind, werden wir uns künftig mit 2 Prozent begnügen müssen. Dagegen verfügen die Schwellenländer und vor allem die Region Asien-Pazifik über bessere Wachstumsaussichten. Anders als die westliche Welt leidet Asien nicht unmittelbar unter dem Problem der Staatsverschuldung. Asien könnte aus dem aktuellen Umfeld als Gewinner hervorgehen“.
Auch wenn sich die Region den jüngsten Börsenturbulenzen nicht entziehen konnte, so verlief die Verkaufswelle ziemlich wahllos. Alle Branchen verzeichneten Verluste. Unmittelbar nach der Bonitätsherabstufung der USA durch S&P fielen die Kurse in Asien um 2 bis 5 Prozent. China verlor bis zu 21 Prozent im Vergleich zu seinem Hoch im November 2010. „Auf dramatische Verkaufswellen folgen aber meist Rallys“, betont Yeung. Die daraus resultierende Volatilität eröffne günstige Kaufgelegenheiten. Dabei profitierten Käufer von robusten Fundamentaldaten und einem historisch günstigen Bewertungsniveau asiatischer Unternehmenstitel. „Die Aktienmärkte Asiens haben immenses Aufwärtspotential, auch wenn sie sich kurzfristig nicht vollständig von der Entwicklung der europäischen und US-amerikanischen Märkte lösen können“, so die Fidelity-Expertin.
Ihr Fazit: „Das gesunde Finanzsystem, die robuste Binnennachfrage, das geringe Verschuldungsniveau und die hohen Sparquoten werden einen mehrjährigen Wachstumszyklus auch künftig unterstützen. Sollte der US-Dollar weiter an Wert verlieren, könnte das die asiatischen Exporte schädigen, auch wenn sich der Binnenkonsum zum entscheidenden Treiber des Wirtschaftswachstums der Region entwickelt. Die asiatischen Behörden dürften die Währungsschwankungen daher aufmerksam verfolgen und bei Bedarf geeignete Maßnahmen ergreifen“.
Der Anlegerblick sollte sich verstärkt auf Asien richten, wie Yueung abschließend fordert: Zwar sei der Asienanteil in den Portfolios der Europäer seit 2001 deutlich gestiegen und der Europas und der USA gesunken, aber noch immer spiegele die regionale Vermögensaufteilung nicht die veränderte Wachstumsdynamik der Welt wider. Investoren müssten deutlich stärker auf Asien setzen, wenn sie das Wachstumspotential der Region in ihren Portfolios reflektieren und das dahinter stehende Renditepotential nutzen wollten.
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