Internationale Bestürzung über Irans Uran-Pläne
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Teheran/ Wien (Godmode-Trader.de) - Der Iran hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am 31. Dezember über die Absicht informiert, den Grad der Urananreicherung auf 20 Prozent anzuheben. Am Montag erklärte nun Regierungssprecher Ali Rabiei, die Vorbereitungen dazu hätten im Atomkomplex Fordo bei Qom begonnen. Die IAEA hat das bislang nicht bestätigt.
Das Atomabkommen von 2015 erlaubt der Islamischen Republik eine Urananreicherung von 3,67 Prozent. In einem ersten Verstoß gegen das Abkommen hatte Iran im vergangenen Jahr bereits auf bis zu 4,5 Prozent angereichert. Waffentaugliches Uran muss bis auf 90 Prozent angereichert sein. Iran hatte bereits vor dem Atomabkommen von 2015 Uran bis zu 20 Prozent angereichert.
Nach Angaben seines Atomchefs ist das Land in der Lage, bis zu neun Kilogramm Uran pro Monat mit einem Anreicherungsgrad von 20 Prozent herzustellen. Somit könne die iranische Atomenergieorganisation AEOI auch die im neuen Atomgesetz vorgesehene Jahresproduktion von 200 Kilo erreichen, sagte der Vizepräsident und Chef der AEOI, Ali Akbar Salehi, am Dienstag im Staatsfernsehen.
Die Entscheidung des Iran löste international Besorgnis aus. Die EU-Kommission nannte die Entscheidung „bedauerlich“, will aber weiter am Atomabkommen mit dem Iran festhalten. Brüssel erklärte, man sei „in höchstem Maße besorgt“ über die Urananreicherung. Mit der Maßnahme werde das internationale Atomabkommen von 2015 verletzt, und sie werde „ernsthafte Folgen“ haben. Welche das sein könnten, sagte die EU-Kommission nicht.
Eine Sprecherin des US-Außenministeriums bezeichnete am Montag die Wiederaufnahme der erhöhten Urananreicherung durch den Iran als Versuch der nuklearen Erpressung. Man vertraue darauf, dass die Internationale Atomenergiebehörde die neuen iranischen Nuklear-Aktivitäten beobachten und darüber berichten werde. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte erneut, dass Israel der Islamischen Republik die Herstellung von Atomwaffen nie erlauben werde.
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