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16:18 Uhr, 05.01.2021

Internationale Bestürzung über Irans Uran-Pläne

Nachdem Teheran am Montag erklärt hat, den Grad der Urananreicherung auf 20 Prozent anzuheben, ist die Besorgnis in der westlichen Welt groß. Besonders Israel und die USA reagierten erbost. Die EU-Kommission will dennoch am Atomvertrag mit der Islamischen Republik festhalten.

Teheran/ Wien (Godmode-Trader.de) - Der Iran hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am 31. Dezember über die Absicht informiert, den Grad der Urananreicherung auf 20 Prozent anzuheben. Am Montag erklärte nun Regierungssprecher Ali Rabiei, die Vorbereitungen dazu hätten im Atomkomplex Fordo bei Qom begonnen. Die IAEA hat das bislang nicht bestätigt.

Das Atomabkommen von 2015 erlaubt der Islamischen Republik eine Urananreicherung von 3,67 Prozent. In einem ersten Verstoß gegen das Abkommen hatte Iran im vergangenen Jahr bereits auf bis zu 4,5 Prozent angereichert. Waffentaugliches Uran muss bis auf 90 Prozent angereichert sein. Iran hatte bereits vor dem Atomabkommen von 2015 Uran bis zu 20 Prozent angereichert.

Nach Angaben seines Atomchefs ist das Land in der Lage, bis zu neun Kilogramm Uran pro Monat mit einem Anreicherungsgrad von 20 Prozent herzustellen. Somit könne die iranische Atomenergieorganisation AEOI auch die im neuen Atomgesetz vorgesehene Jahresproduktion von 200 Kilo erreichen, sagte der Vizepräsident und Chef der AEOI, Ali Akbar Salehi, am Dienstag im Staatsfernsehen.

Die Entscheidung des Iran löste international Besorgnis aus. Die EU-Kommission nannte die Entscheidung „bedauerlich“, will aber weiter am Atomabkommen mit dem Iran festhalten. Brüssel erklärte, man sei „in höchstem Maße besorgt“ über die Urananreicherung. Mit der Maßnahme werde das internationale Atomabkommen von 2015 verletzt, und sie werde „ernsthafte Folgen“ haben. Welche das sein könnten, sagte die EU-Kommission nicht.



Eine Sprecherin des US-Außenministeriums bezeichnete am Montag die Wiederaufnahme der erhöhten Urananreicherung durch den Iran als Versuch der nuklearen Erpressung. Man vertraue darauf, dass die Internationale Atomenergiebehörde die neuen iranischen Nuklear-Aktivitäten beobachten und darüber berichten werde. 

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte erneut, dass Israel der Islamischen Republik die Herstellung von Atomwaffen nie erlauben werde.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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