Institutionelle Anleger erhöhen weiter Anlagen in Real Assets
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Aviva Investors, der global tätige Asset Manager des britischen Versicherers Aviva plc, veröffentlicht die Ergebnisse seiner neuesten Aviva Investors' Real Assets Studie. Demnach wollen globale institutionelle Anleger in den nächsten zwölf Monaten bevorzugt in Real Assets investieren, da die COVID-19-Pandemie auch weiterhin die Volkswirtschaften und Finanzmärkte weltweit nachhaltig belasten wird.
Die Studie basiert auf den Antworten von über 1.000 Entscheidungsträgern bei Versicherern und Pensionsfonds mit einem verwalteten Vermögen von 2 Billionen Euro. Wesentliche Erkenntnis: 49 Prozent der Versicherer und 37 Prozent der Pensionsfonds rechnen mit einer Erhöhung ihrer Allokation in Anlagestrategien für Real Assets.
Auf die Frage, in welchen Real Assets-Märkten die Befragten eine Erhöhung ihrer Allokation in den nächsten zwölf Monaten planen, gaben sowohl Versicherer als auch Pensionsfonds (54 Prozent bzw. 45 Prozent) langfristiges Einkommen aus Immobilien als bevorzugte Anlageklasse an. Darüber hinaus betonten die Versicherer den Wunsch, ihr Engagement bei Anleihestrategien zu erhöhen, wobei auf Infrastrukturanleihen 48 Prozent, Immobilienanleihen 46 Prozent und Anleihen von Privatunternehmen 46 Prozent entfallen. Insgesamt ergeben sich demnach für alle Assetklassen höhere Investitionen. Pensionsfonds vertraten eine ähnliche Ansicht und erwarteten eine Ausweitung ihrer Investments in Immobilienanleihen (39 Prozent), Private Corporate Debt (39 Prozent) sowie Infrastrukturanleihen (37 Prozent).
Mark Versey, Chief Investment Officer, Real Assets, bei Aviva Investors, sagt:
„Die Ergebnisse unserer jüngsten Studie ergeben faszinierende Trends bei institutionellen Anleger hinsichtlich ihres wachsenden Appetits nach Real Assets. Zudem ist Cashflow-Matching nach wie vor das Hauptkriterium für Versicherer und Pensionsfonds weltweit, da diese Anleger zunehmend die Widerstandsfähigkeit erkennen, die Real Assets ihren Portfolios bieten können. Dies zeigt sich nicht nur durch konsistente – und oft inflationsgebundene – Cashflows, sondern auch durch höhere Renditen im Vergleich zu traditionelleren Anlageklassen und eine geringere Volatilität. Da die Zentralbanken die Leitzinsen auf absehbare Zeit niedrig halten werden, dürften sich unseres Erachtens institutionelle Anleger in Bezug auf Rendite, Ertrag und Diversifizierung zunehmend auf Real Assets stützen.“
Obwohl viele Büroangestellte auf absehbare Zeit weiterhin vom Homeoffice aus arbeiten werden, halten 57 Prozent der befragten Versicherer und 53 Prozent der Pensionsfonds den langfristigen Trend, von zu Hause aus zu arbeiten, für die größte Chance für Investitionen in Real Assets. Dicht darauf folgt das Wachstum der Rechenzentren (51 Prozent der Versicherer und 43 Prozent der Pensionsfonds), zusammen mit Wachstum und Veränderungen im Logistiksektor, wo 49 Prozent der Versicherer und 43 Prozent der Pensionsfonds Chancen sehen.
Mark Versey kommentiert weiter:
„Während die COVID-19 Pandemie eindeutig eine unmittelbare und tiefgreifende Auswirkung auf das bestehende Umfeld hat, haben viele Investoren diese Veränderungen als Beschleunigung struktureller Veränderungen wahrgenommen. Die professionellen Anleger suchen deshalb nach Chancen, die sich aus diesem Wandel ergeben. Diese beinhalten etwa die zunehmende Abhängigkeit bei Arbeitnehmern im Homeoffice von einer digitalen Infrastruktur. Hinzu kommt die wachsende Bedeutung von Logistikanlagen, da die Nachfrage nach elektronischem Handel zunimmt.“
Angesichts der Geschwindigkeit, mit der die ESG-Integration über die Märkte hinweg reift, sehen sowohl Versicherer (59 Prozent) als auch Pensionsfonds (56 Prozent) die Transparenz hinsichtlich ihrer ESG-Investitionsansätze als das Wichtigste an, was sie von einem Vermögensverwalter erwarten. Die Studie zeigt auch, dass Anleger von Real Assets sich immer stärker auf Aspekte der sozialen Verantwortung konzentrieren. Die Einbeziehung von Vermögenswerten des Gesundheitswesens in die Portfolios war für 55 Prozent der Versicherer und 45 Prozent der Pensionsfonds ein wichtiger Faktor. Investitionen in den sozialen Wohnungsbau (51 Prozent der Versicherer, 42 Prozent der Pensionsfonds) und Bildung (46 Prozent der Versicherer, 42 Prozent der Pensionsfonds) wurden ebenfalls als bedeutend angesehen.
Angesichts der verstärkten Bemühungen der Investoren, ihre Portfolios auf Emissionsziele (Reduzierung auf Emissionen von net zero) auszurichten, werden Investitionen, die sich positiv auf die Umwelt auswirken, weiterhin unterstützt; 58 Prozent der Versicherer und 48 Prozent der Pensionsfonds halten "energieeffiziente Immobilienanlagen" für essentiell.
Insgesamt stimmte die Mehrheit sowohl der Versicherer (77 Prozent) als auch der Pensionsfonds (64 Prozent) zu, dass die Cashflow-Anpassung die wichtigste Voraussetzung für ihre Immobilienstrategie sei, gefolgt von der Kapitalerhaltung (60 Prozent der Versicherer; 52 Prozent der Pensionsfonds). Auch die Inflationssicherheit wurde von 55 Prozent der Versicherer als attraktives Merkmal genannt, während der Zugang zu Illiquiditätsprämien für 51 Prozent der Pensionskassen nach wie vor ein bedeutender Anreiz ist.
Weitere Ergebnisse der Studie beinhalten:
- Regulierungsthemen bedeuten für Versicherer die größte Hürde bei einer Allokation in Real Assets (46 Prozent), während Pensionsfonds am meisten hinsichtlich einer Illiquidität besorgt sind (41 Prozent).
- Die Pensionsfonds bleiben bei den Portfoliozielen (Reduzierung der Emissionen auf net zero) hinter den Versicherern zurück, wobei nur 47 Prozent eine Verpflichtung eingegangen sind und nur 33 Prozent der Befragten anstreben, bis 2050 eine Reduzierung der Emissionen auf net zero zu erreichen. Umgekehrt haben 72 Prozent der Versicherer feste Zusagen, von denen 44 Prozent sich verpflichtet haben, diese bis 2050 zu erfüllen.
- 44 Prozent der Versicherer und 36 Prozent der Pensionsfonds sehen finanzielle Instabilität als die wahrscheinlichste Sorge für ihre Investitionen in den nächsten 12 Monaten an.
Auf die Frage, wann die Befragten eine Erholung ihrer eigenen Volkswirtschaften auf das Niveau von 2019 erwarten, sind sich die globalen institutionellen Anleger weitgehend einig: Sie rechnen mit einer Erholung etwa Ende 2022 oder Anfang 2023, wobei die europäischen Anleger am wenigsten optimistisch sind und mehrheitlich erst eine Erholung im Frühjahr oder Sommer 2023 erwarten. Die Befragten in Nordamerika liegen am anderen Ende des Spektrums und rechnen bereits mit einer Erholung für Juni 2022.
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