Analyse
11:32 Uhr, 22.03.2018

INIT INNOVATION - Auf was Anleger jetzt achten müssen

Anlegermagazine überschlagen sich derzeit mit Lob für das Unternehmen. Der heute veröffentlichte Geschäftsbericht weiß aber nicht durchweg zu überzeugen. Auf diese Punkte sollten Anleger jetzt genau achten.

Erwähnte Instrumente

  • init innovation in traffic systems SE - WKN: 575980 - ISIN: DE0005759807 - Kurs: 21,000 € (XETRA)

Die Aktie von INIT hatte ich Ihnen vor gut einer Woche im Rahmen einer Godmode-PRO-Analyse vorgestellt. Die Besprechung können Sie hier noch einmal nachlesen. Inzwischen haben die Analysten ihre Prognosen für den Smallcap nach oben angepasst und das Management heute den Geschäftsbericht mitsamt dem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr veröffentlicht. Die neuesten Entwicklungen fasse ich in diesem Artikel für Sie zusammen.

Zunächst als Übersicht die aktuellen Analystenschätzungen für INIT:

Jahr 2017  2018e* 2019e*
Umsatz in Mio. EUR 130,80  142,75  154,50 
Ergebnis je Aktie in EUR 0,68  1,09  1,35 
Gewinnwachstum 60,29 % 23,85 %
Dividende je Aktie in EUR 0,30  0,51  0,62 
Dividendenrendite 1,45 % 2,46 % 3,00 %
KGV 30  19  15 
KUV 1,6  1,5  1,3 
PEG 0,3  0,6 
*e = erwartet

Verglichen mit den Analystenschätzungen vor gut einer Woche fällt auf, dass diese innerhalb weniger Tage deutlich angehoben wurden. Interessanterweise veröffentlichte INIT heute den Geschäftsbericht 2017 und den Ausblick 2018, womit nun ein Vergleich gezogen werden kann:

  • Der Umsatz im Jahr 2017 betrug 130,6 Mio. EUR, was einem Anstieg von 20 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Abweichung zu der Analystenprognose von 130,8 Mio. EUR ist hier also minimal.
  • Der operative Gewinn belief sich auf 8,6 Mio. EUR, der Gewinn je Aktie auf 0,37 EUR. Hier traf man beim EBIT exakt die Analystenprognose, der Nettogewinn erreichte den anvisierten Wert von 0,68 EUR je Aktie aber bei Weitem nicht.
  • Auch fällt die Dividende mit 0,22 EUR je Aktie unter der Schätzung von 0,30 EUR je Aktie aus.
  • Die 2018er-Prognose lautet wie folgt: Der Umsatz soll weiter auf eine Spanne von 135 bis 145 Mio. EUR zulegen, als EBIT wird eine Spanne zwischen 10 und 12 Mio. EUR erwartet.
  • Vergleicht man diese Schätzungen mit den Analystenschätzungen, so kommt etwas Enttäuschung auf. Beim EBIT lautete die bisherige Analystenschätzung 13,45 Mio. EUR, damit liegt INIT deutlich unter diesem Wert. Auch der erwartete Umsatz erreicht den Wert der Analysten nicht ganz.

Insgesamt ist der Geschäftsbericht also durchaus solide, aber zu Jubelstürmen sollte man sich auch nicht hinreißen lassen. Die Analysten und Börsenmagazine scheinen zuletzt etwas über das Ziel hinausgeschossen zu sein. Bei INIT gibt es aber einen wichtigen Fakt, der alle Prognosen über den Haufen werfen kann: Großaufträge. Sollte sich beispielsweise eine Großstadt entscheiden, die Systeme von INIT zu installieren, würde das das EBIT durchaus nach oben katapultieren.

Nach jetzigem Stand ist die Aktie mit einem KGV über 20 (das obige ist inzwischen überholt) kein Superschnäppchen mehr. GodmodeTrader wird Sie mit den Fundamentals natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten.

Charttechnisch ist dagegen soweit alles im Lot bei der Aktie, solange der Titel das Aubruchsniveau bei 20,47 EUR verteidigt. Der jüngste Pullback auf diese Marke ist also zunächst positiv zu werten. Im Big Picture wäre ein Rückfall unter die 17,00-EUR-Marke problematisch zu sehen.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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