Inflation oder Deflation – und wohin geht der Aktienmarkt?
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Parkstein (BoerseGo.de) - Wie nach der letzten EZB-Sitzung zu lesen war, liegt das Hauptaugenmerk der Notenbanker auf der Inflationsrate. Seit Ausbruch der Eurokrise war allen Inflationsängsten zum Trotz – vor allem die deutscher Anleger – eine Aufweichung der Preisstabilität innerhalb der Eurozone nicht das Problem. Vielmehr notiert die Inflationsrate mit 0,5 Prozent im März auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren, deutlich von der Ziel-Inflationsrate von zwei Prozent entfernt. Spanien fiel mit minus 0,2 Prozent Teuerung für März in den Deflationsbereich, Griechenland hat bereits seit längerer Zeit eine negative Preisentwicklung, wie Robert Beer in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Zusammengefasst müssten sich Anleger also derzeit eher um eine mögliche Deflation sorgen. In der letzten Sitzung der EZB hat Draghi deutlich gemacht, dass man aufgrund der anziehenden Konjunktur zwar kein Abrutschen in die Deflation erwartet, die EZB aber für den Fall der Fälle bereit steht. „Im EZB-Rat herrscht Einstimmigkeit, gegebenenfalls auch weitere unkonventionelle Maßnahmen im Rahmen unseres Mandats einzusetzen, wenn die Inflation zu lange sehr niedrig bleibt", so Draghi.
„Ein Anstieg der Inflationsrate ist nur dann zu erwarten, wenn die Konjunktur im gesamten Euroraum anzieht. Ein solches Szenario sollte deutlich positiv für die Aktienmärkte sein. Droht eine Deflation, ist davon auszugehen, dass die EZB entsprechende Maßnahmen ergreifen wird. Insbesondere zu beachten, dass sogar der Bundesbankpräsident solche Überlegungen mittlerweile in Erwägung zieht. Bei der Gefahr einer Deflation sind also signifikante Maßnahmen, wie z.B. Anleihekäufe durch die EZB zu erwarten. Die Effekte wären eine Ausweitung der Liquidität und ein weiterhin niedriges Zinsniveau. Der derzeitige Anlagenotstand in den Rentenmärkten bliebe somit weiterhin bestehen. Die Aktienmärkte würden in diesem Szenario profitieren, da davon auszugehen ist, dass die zunehmende Liquidität dorthin fließen sollte“, so Beer.
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